Kenia: Stammeskrieger ermorden britischen Wildfarmer

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Ein in Südafrika geborener Brite, Tristan Voorspuy, wurde auf seiner Wildfarm von Stammeskriegern erschossen.

Kenia: Stammeskrieger ermodern Wild und Farmer
Die nomadisierenden Viehzüchter sehen keinerlei Vorteile im Wild und wollen das knappe Weideland für eigene Zwecke nutzen. (Foto: Shutterstock)

Sie hatten die Farm teilweise besetzt und in den letzten Tagen dort bereits Wildtiere abgeschossen und zwei Häuser abgebrannt. Voorspuy, ein Kavallerie-Veteran der britischen Armee war zu einem noch nicht zerstörten Haus geritten, um nach dem Rechten zu sehen. Als er nicht zurück kam, suchte man ihn mit einem Kleinflugzeug und sah das angeschossene Pferd aus der Luft. Er selbst wurde später tot aufgefunden.

Voorspruy hatte die durch Überweidung degradierte 10.000 Hektar-Ranch zusammen mit sechs anderen Investoren im Jahre 2005 gekauft und zu einem erfolgreichen Wildschutz- und Tourismusprojekt entwickelt. Unter anderem wurde Wildbeobachtung mit Reitpferden angeboten. Er galt auch als eine zentrale Figur in Kenias weißer Gesellschaft.

In den letzten Monaten haben junge Samburu- und Maasai-Krieger mit automatischen Militärwaffen eine Spur der Verwüstung in Laikipia hinterlassen, einst ein blühendes Tourismusgebiet mit reichen Wildbeständen. Auf der Suche nach Weideland für ihre Rinderherden haben sie Elefanten, Löwen, Zebras, Giraffen und Antilopen niedergemetzelt. Die aktuelle Dürre hat die schon seit Jahren bestehenden Landkonflikte verschärft.

Die nomadisierenden Rinderzüchter sehen keinerlei Vorteile im Wild und wollen das knappe Weideland für eigene Zwecke nutzen. Zahlreiche Wildfarmen sind besetzt. Zwanzig Menschen wurden ermordet, darunter auch Farmarbeiter. Eingesetzte Bereitschaftspolizei wurde von den gut bewaffneten Rinderhirten vertrieben.

Im August sind Parlamentswahlen in Kenia. Die Landbesetzungen werden offenbar von lokalen Politikern im Vorwahlkampf angeheizt.

rdb

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