Gegen Donald Trump jr. (48), den Sohn des amerikanischen Präsidenten, wird in Italien wegen eines möglichen Jagdvergehens ermittelt.
Wie der britische Guardian berichtet soll der Sohn des amerikanischen Präsidenten eine Rostgans (Tadorna ferruginea) bei einer Flugwildjagd in Venetien geschossen haben. Im Web zirkuliert ein Video, das eine ähnlich aussehende Gans zeigt. Sie gilt nicht als gefährdet, ist aber durch die EU-Vogelrichtlinie und nach italienischem Recht geschützt. Der Guardian zitiert Massimo Buconi, den Präsidenten der italienischen Jägervereinigung. Der habe gesagt, der Vogel sehe aus wie eine Rostgans und in dem Fall sei die Jagd illegal gewesen.
Im Video lässt sich nicht erkennen, ob der fragliche Vogel von ihm selbst oder von einem anderen Jäger erlegt wurde, jedenfalls liegt er neben dem Erdloch, aus dem Trump auf die einfallenden Gänse gejagt hat. In dem Gebiet waren zahlreiche Gruppen auf Jagd.
Die Story schlägt hohe politische Wellen in Italien und findet sich in vielen Zeitungen Italiens und der USA. Der Skandalfaktor ist natürlich höher, wenn die Erlegung einem Mitglied des Trumpclans nachgesagt werden kann. Ein regionaler Politiker der Grünen ließ auf Facebook bereits verlauten, Venetien und Italien seien nicht Eigentum der USA und die Regierung Meloni sei offenbar schon an der Leine der neuen US-Politik.
Die Rostgans hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Zentralasien, kommt aber auch in Europa vor, meistens als Neozoon. In ganz Europa brüten laut DJV etwa 26.000 Paare, in Deutschland etwa 240. Sie unterliegt laut Bundesjagdgesetz dem Jagdrecht, hat aber eine ganzjährige Schonzeit. Weltweit gibt es um die 200.000 Rostgänse.
rdb