USA: In Vermont streitet man über die Bärenjagd mit Hunden

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Die Zahl der Risikobegegnungen mit Bären wächst in Vermont (Symbolbild: Dr. Karl-Heinz Betz)

Behörde für Beibehaltung. Risikobegegnungen steigen an

Im Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA nimmt die Auseinandersetzung um die traditionelle Bärenjagd mit Hunden an Schärfe zu. Das berichtet das Magazin „Field and Stream“.
 
Jetzt wird gegen eine militante Jagdgegnerin wegen verschiedener Straftaten ermittelt. Ein Gerichtstermin ist für den September angesetzt. Sie hat das Fahrzeug des früheren Präsidenten des „Vereins zur Bärenjagd mit Hunden“, Ellsworth Spear, gestoppt und ihn sowie einen Mitjäger und ein Kind nach verbalen Attacken mit Pfefferspray besprüht. Solches Spray wird ansonsten zur Abwehr von Bären eingesetzt. Die Jäger waren mit ihren Hunden unterwegs, die ausgebildet werden sollten. Vom 1. Juni bis 15. September gibt es in Vermont eine spezielle Saison für dieses Hunde-Training. Die Jagdzeit selbst beginnt am 1. September.
 
Spear gilt als erklärter Gegner der Tierrechtsszene, die für ein Ende dieser Jagd in Vermont kämpft. Ein entsprechender Gesetzesentwurf scheiterte kürzlich im Parlament. Auch die Wildschutzbehörde setzt sich für die Beibehaltung der Bärenjagd mit Hunden ein. Zum einen ist das eine traditionelle Jagdart in diesem Bundesstaat, zum anderen hilft diese Bejagung dabei, dass die Bären Menschen aus dem Weg gehen. Denn Furcht der Bären vor dem Menschen verhindert gefährliche Begegnungen mit Wanderern und anderen Personen, die in den Wäldern unterwegs sind.
 
Die Konflikte nehmen seit Jahren zu, berichtet die staatliche Biologin und Schwarzbär-Expertin Jaclyn Comeau auf der Website des „Vermont Fish & Wildlife Department“. 2011 wurden in Vermont 135 Risikobegegnungen gemeldet. Zehn Jahre später waren es 650, und in diesem Jahr gab es bislang bereits 700. Comeau wies auch darauf hin, dass die Aggressivität der Bärenattacken zunimmt: „In einem typischen Jahr erhielten wir früher zwei oder drei Meldungen, dass Bären in ein Heim einbrachen. In diesem Sommer hören wir von zwei bis drei versuchten oder erfolgreichen Bären-Einbrüchen in Häuser pro Woche.“
 
rdb
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