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Strecke machen! Gier ist in meiner, der katholischen, Kirche eine der 7 Todsünden, im Buddhismus eines der 9 Hindernisse auf dem Yogaweg. Gierig zu sein, ist eine äußerst miese Eigenschaft. So viel ist klar. Das gilt ebenso für uns Auslandsjäger. Auch klar. Doch was ist Gier? Wenn ein Gastjäger in Südengland inmitten eines Erbsenoder Rapsfeldes auf Ringeltauben weidwerkt und dabei im Tarnschirm vor dem Lockbild hockt, wird er große Strecke machen, so der Anflug passt und er seine Chancen beherzt zu nutzen weiß. Mein bestes europäisches Tagesergebnis lag – allerdings im Rheinland – bei über 100 Geringelten. Wenn der Flintenschütze darüber in jagdlichen Kreisen berichtet, klopfen ihm seine Zuhörer auf die Schulter und loben seine Schießkünste. Bei Tauben ist alles gut. Ganz anders aber, falls – wie in JAGEN WELTWEIT 1/2017 (ab Seite 44) – geschehen, 2 Schweizer in Tansania binnen 14 Tagen Hippo, Büffel, Leopard, Hartebeest, Zebra, Hyäne, Impala und weiteres Wild erlegen. Dann ist der Aufschrei groß. Warum eigentlich? Rein quantitativ starben wesentlich weniger Stück Wild als beim Taubenjäger. Hier wird Gier unterstellt. Meiner Ansicht nach gründet die unterschiedliche Bewertung des Beutemachens zunächst einmal darin, dass Geringelte keine Trophäen haben. „Hörner” machen Wildtiere wertvoller. Ich habe das auch noch so gelernt: Mein Vater erlaubte meinem Vetter und mir in seinem Eifelforstamt nur einen Bock pro Ansitz. Alles andere galt ihm als unanständig oder eben gierig. Ich sehe das heute anders. Während der Blattzeit beispielsweise mache ich – wenn’s denn mal passt – an einem guten Blattstand auch gerne zweimal Beute. Denn Anfang August feiere ich beim Rehbock – sei es im heimischen Revier oder in der ungarischen Pusta – die Feste, wie sie fallen. Bin ich deshalb gierig? Nein, gierig ist nur, wer reichlich Strecke macht und dabei keine Achtung gegenüber der Kreatur hat. Meiner Überzeugung nach darf auch beim Schalenwild so richtig aus dem Vollen geschöpft werden, wenn, ja wenn der Jäger jede einzelne Kreatur als Lebewesen achtet. Andernfalls sind Drückjagden sinnlos. Oder würden Sie lediglich einen Frischling aus einer Rotte über Kopf gehen lassen – sei es nun in den Kiefernwäldern der Oberlausitz oder in einem bulgarischen Plenterwald? Nein, ganz bestimmt nicht, da bin ich sicher. Es geht einzig und allein um die Wertschätzung jeder einzelnen Kreatur. Und die verpflichtet – so meine ich – zu dreierlei: 1. zum weidgerechten (möglichst schnellen und schmerzlosen) Töten, 2. dazu, nur so viele Stücke der Wildbahn zu entnehmen, wie es für den Wildbestand oder -besatz zuträglich ist, und 3. nicht Strecke um der Strecke willen zu machen, allerdings dennoch entschlossen die Chancen zu nutzen, die der Jagdtag bietet. Das ist überhaupt keine Gier. EditorialEditorial Ihr Dr. Rolf Roosen Chefredakteur Polen-Böcke Reichlich & günstig Kirgisien-Ibex Im Jagdparadies auf 4.000 Meter SEE THE UNSEENWWW.SWAROVSKIOPTIK.COM Flappe_DJagdzeit_105x53.indd 1 17.12.13 08:48 2 w w w .jw w .d e D eu ts ch la nd € 8 ,9 0 · Ö st er re ic h € 9, 90 · S ch w ei z sf r 18 ,0 0 · Be N eL ux € 1 0, 20 Sp an ie n € 11 ,2 0 · Ita lie n € 10 ,6 0 · U SA /o th er s: U S $ 15 · 2 7. J ah rg an g · 10 6 60 Wasserbüffel Aug' in Aug' mit dem Koloss Brenzlige Situation: Wenn es auf Dangerous Game wie diesen Büffel geht, ist Vorsicht gefragt. In diesem Moment bekommt er den Fangschuss Foto: Thomas Lindy Nissen Wo sonst werden Ferngläser so intensiv und unter so unterschiedlichen Bedingungen genutzt wie auf der Jagd? Für uns als begeisterte Jäger also eine große Heraus forderung, Ferngläser zu entwickeln, die ganz auf die Ansprüche der Jagd zu geschnitten sind. Bei dieser Aufgabe haben uns die Besten ihres Faches begleitet. Das Ergebnis: Spitzenoptik „Made in Germany“. Primus 8x56 Primus 10x42 Primus 8x42 Primus 8x30 | |
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