Afrikas Nashörner sind einer neuen Bedrohung ausgesetzt. Die traditionelle Chinesische Medizin empfiehlt das Horn als Heilmittel gegen Corona Viren.
Dass das Nashorn als heilend angepriesen wird, ist nichts Neues. Seit mehr als 2.000 Jahren gilt die Substanz in der sogenannten traditionellen chinesischen Medizin als Allheilmittel und wird für alles von Rheuma über Fieber bis hin zu Krebs empfohlen. Afrika ist seit langem der Ort, wo man sie beschafft.
Aufgrund internationalen Drucks hat die chinesische Regierung 1993 den Binnenhandel und die medizinische Verwendung von Rhino-Horn verboten. Aber die Nachfrage hielt an, und auch das Angebot zeigte sich wenig beeindruckt. Nach Presseberichten wird die Nachfrage neuerdings dadurch angeheizt, dass behauptet wird, Nashornpulver sei auch zur Behandlung von COVID-19 geeignet. So wurde im Internet ein Heilmittel aus Nordkorea beworben, bei dem Rhino-Horn als Bestandteil angegeben ist. Es handelt sich dabei um ein Produkt namens „Angong Niuhuang Wan.“
Aus Namibia werden Verkaufsrekorde für Elefantendung gemeldet (Foto: Shutterstock)
Medizin aus Bärengalle wird in China sogar ganz offiziell als Corona-Heilmittel empfohlen. Am 14. Juni hat die staatliche Verwaltung einen offiziellen COVID-19 Behandlungsplan für medizinische Einrichtungen veröffentlicht, der den Einsatz von Bärengalle enthält. Das berichtet die „Environmental Investigation Agency“ in London. In China werden etwa 9.000 Bären auf 170 Bärenfarmen gehalten. Den Tieren wird die Galle regelmäßig ohne Betäubung entnommen. Die Haltung ist extrem tierschutzwidrig. Auch die Gallen gewilderter Bären finden Verwendung.
Aus Namibia, wo gerade Corona einen starken Anstieg erlebt, werden hingegen Verkaufsrekorde für Elefantendung gemeldet. Die Preise seien entsprechend gestiegen. Die getrockneten Exkremente finden dort seit jeher in der traditionellen Medizin Verwendung. Sie sollen jetzt auch gegen die geheimnisvolle Viruserkrankung helfen. Den offiziellen Beteuerungen, Dung sei nutzlos, wird kein Glauben geschenkt. Der Besitz und Verkauf von Elefantendung sei nicht strafbar, wird Namibias Polizeichef zitiert. Es ist jedoch verboten, das vermeintliche Heilmittel im Nationalpark zu sammeln.
rdb