Tierschützer beschuldigen chinesische Zoos und Safari-Parks, in erheblichem Umfang geschützte Wildtiere eingeführt zu haben.
Neben Elefanten und Nashörnern gelangen offenbar auch Geparden, Tiger und Löwen über dunkle Kanäle nach China (Foto: Randy Rodriguez / Pixabay)
Dabei geht es vor allem um Elefanten, die im benachbarten Laos in der Wildnis eingefangen werden, und Schimpansen aus Südafrika, wo bekanntermaßen diese Tierart nicht natürlich vorkommt. Geliefert wurden offenbar auch Geparden, Tiger, Nashörner und Löwen. Allein zwischen 2016 und 2019 seien mindestens 5.000 solcher Tiere in China eingeführt worden.
Nach Recherchen des Schweizer Fotografen und Tierschützers Karl Ammann wurde bei dem meist illegalen Handel gegen Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens verstoßen. Teilweise sollen auch gefälschte CITES-Dokumente Verwendung gefunden haben. Oftmals werden in der Wildnis gefangene Tiere als gezüchtet deklariert. Die Vorwürfe werden derzeit vom CITES-Büro in Genf geprüft.
Exotische Tiere sind in China populär. Zoos, Zirkusse und Tierparks ziehen die Menschenmassen an und sind deshalb profitabel. Die Haltungsbedingungen sind hingegen meist nicht tierschutzgerecht. Wegen der hohen Profitspannen im Handel ist angeblich auch das organisierte Verbrechen involviert. Die Verkaufspreise der Tiere in China sind unbekannt. Wildfänge von Elefanten aus Laos, die über China in den Mittleren Osten geliefert wurden, sollen über 200.000 Euro pro Tier erzielt haben.
rdb