Meldungen China: Wie wird man der wachsenden Zahl der Wildschweine Herr?

China: Wie wird man der wachsenden Zahl der Wildschweine Herr?

Das einst in China geschützte Schwarzwild vermehrt sich rasant, und die Staatsbehörden setzen Prämien aus, damit Hobbyjäger die Sauen als Schadwild bekämpfen.

Ähnlich wie bei uns suchen Sauen chinesische Städte heim, rennen Passanten um und verwüsten Einkaufszentren. (Foto: Davide Zanin/ AdobeStock)

Wie CNN berichtet, stellte man vor 20 Jahren die Wildschweine in China unter Schutz, da sie ihres Wildbrets wegen so stark gewildert worden waren, dass sie mancherorts schon als gefährdet galten. Doch diese Zeiten sind vorbei. Überall vermehrt sich sus scrofa so rasant, dass erhebliche Wildschäden in den meisten Provinzen die Folge sind. Es gab Tote, Zusammenstöße mit Hochgeschwindigkeitszügen, und ähnlich wie bei uns suchen Sauen Städte heim, rennen Passanten um und verwüsten Einkaufszentren. Von einigen zehntausend Tieren soll die Population auf zwei Millionen angewachsen sein, was wahrscheinlich eine grobe Unterschätzung angesichts der Größe der Volksrepublik darstellt.

Grundsätzlich gelten Wildsauen als Delikatesse. Während der Corona-Pandemie wurde der Verzehr von Wildschwein und anderem Wildfleisch allerdings vorübergehend verboten. Seit 2023 bedarf es keiner Lizenz mehr, um Wildschweine zu jagen. In den letzten Jahren wurden versuchsweise sogar Prämien für die Tötung der Tiere gezahlt. Bis zu 320 Euro sollen laut CNN den Hobbyjägern pro erlegtem Wildschwein gezahlt worden sein. Im Internet werden Gruppen von Männern gezeigt, die nachts mit Fahrzeugen, Funkgeräten und großen Hundemeuten auf die Hatz gehen. Mit Drohnen werden die Rotten gesucht, und die Hunde stellen die Sauen, die dann mit Spießen abgefangen werden. Denn soweit traut die kommunistische Führung den Staatsbürgern nicht: Feuerwaffen bleiben tabu.

In chinesischen Tageszeitungen mehren sich aber inzwischen die Stimmen für eine Zulassung von Jagdwaffen. Das Parteiorgan „Renmin Ribao“ der kommunistischen Partei Chinas zitierte einen Vertreter der obersten Forstbehörde. Man sei dabei, das „Management von Feuerwaffen und Munition zu optimieren”, um die Jagd durch Profis zu ermöglichen. Wie die englischsprachige Tageszeitung „China Daily“ mitteilt, haben inzwischen 15 Ministerien einen Plan mit spezifischen Maßnahmen zur Kontrolle der Wildschweinpopulation verabschiedet.

Dann kann ja nichts mehr schief gehen!

rdb

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