Estland hat in dieser Jagdsaison um die 140 Wölfe zur Bejagung freigeben.
Gut organisiert und beliebt sind in Estland winterliche Lappjagden auf Isegrim (Foto: Viktor Kozlowski)
Das wäre etwa die Hälfte des nachgewiesenen Wolfsbestands im Land. Es ist auch die höchste Jagdquote im Land seit Beitritt zur EU. Klagen von Nichtregierungsorganisationen haben zwischenzeitlich aber offenbar dazu geführt, dass die Quote halbiert wurde.
Seit Beginn der Jagdzeit am 1. November sind bereits 50 der Grauhunde erlegt worden. Die Jagdsaison dauert noch bis Ende Februar. Verschiedene Jagdvermittler bieten auch Ausländern die Chance, in Estland zu waidwerken. Gejagt wird vom Hochsitz, am Luder oder auf dem Weg der Lappjagd. Gelegentlich ist der Wolf auch Beifang auf Sau-Drückjagden.
In der Jagdsaison 2018/19 waren 65 Wölfe freigegeben und erlegt worden. Im letzten Jahr waren es 86 Tiere, von denen in der Jagdzeit aber nur 64 erbeutet worden waren. Die estnische Umweltbehörde gab deshalb noch einmal acht Wölfe im März frei. Hauptgrund waren steigende Risse von Nutztieren und Verluste von Jagdhunden. In der vorletzten Jagdsaison hatten Wölfe zehn Jagdhunde und über 30 Haushunde getötet. In den letzten 15 Jahren hat Isegrim seinen Bestand in der Baltenrepublik etwa verdreifacht.
Auch in Schweden wird über einen höheren Abschuss von Wölfen diskutiert (s.a.). Warum in Skandinavien und im Baltikum bei deutlich niedrigeren Wolfszahlen die Bejagung möglich ist und in Deutschland nicht, bleibt eine offene Frage.
rdb