Meldungen EU-Parlament: Initiative zur Abschaffung der Auslandsjagd gestartet

EU-Parlament: Initiative zur Abschaffung der Auslandsjagd gestartet


25.02.2016

Abgeordnete verschiedener Parteien haben im Europäischen Parlament eine schriftliche Erklärung zur sogenannten Trophäenjagd eingebracht. Sie zielt auf ein Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen in die EU ab.

 
Es ist jetzt dringend geboten, dass Auslandsjäger sich mit ihren Europaabgeordneten in Verbindung setzen (Foto: Peter Diekmann)
Europäische Abgeordnete können die Resolution bis zum 18. April unterzeichnen. Danach wird sie an den Europäischen Rat und die EU-Kommission weitergeleitet. Dort soll sie die Grundlage für einen politischen Prozess bilden, der auf ein Verbot der Einfuhr von Trophäen, insbesondere von solchen, die Artenschutzregelungen unterliegen, hinauslaufen könnte. Dieses Verfahren wurde von den Gegnern nachhaltiger Wildtiernutzung auch in der Vergangenheit schon erfolgreich angewandt, z.B. bei der Initiative zum Verbot aller Seehundprodukte.
 
Die Erklärung ist Teil einer EU-weiten, koordinierten Aktion der Gegner der Auslandsjagd. Dazu gehörte z.B. das Schreiben des Deutschen Naturschutzrings an Bundesumweltministerin Hendricks.
 
In Frankreich hat die Umweltministerin bereits auf Drängen französischer Tierrechtskreise, an ihrer Spitze Brigitte Bardot, die Einfuhr von Löwentrophäen verboten, wobei sie gegen geltendes europäisches Recht verstoßen hat. Anfang März findet eine Konferenz der holländischen EU-Präsidentschaft zum Thema internationaler Artenschutz statt. Nichtregierungsorganisationen werden auch dort wieder auf Einfuhrverbote drängen. Einige Regierungsmitglieder Hollands verfolgen ja ebenfalls öffentlich dieses Ziel. Dem Vernehmen nach laufen auch innerhalb des Deutschen Bundestags entsprechende Initiativen und zwar nicht nur bei den „Grünen“, die sich ja seit Jahren bereits für ein Verbot der Auslandsjagd einsetzen.
 
Die EU-Kommission hat bereits reagiert und auf Arbeitsebene ein vertrauliches „Non-Paper“ zirkuliert. Es soll eine EU-Resolution für die bevorstehende CITES Artenschutzkonferenz im September in Südafrika vorbereiten. Darin sind eine Ausweitung der Genehmigungspflicht für die Ausfuhr und Einfuhr von Jagdtrophäen sowie insgesamt Verschärfungen der Prüfungspraxis vorgesehen. Sollten die CITES-Parteien auf ihrer Konferenz diese Forderungen nicht annehmen, kann man davon ausgehen, dass die EU sie einseitig für Europa umsetzen wird.
 
Während die Jagdgegner europaweit sicher mehr als 100 Fachkräfte für internationalen Artenschutz beschäftigen und wirksam einsetzen, hört man von den Jagdverbänden oder FACE kaum etwas zum Thema. Die schriftliche Erklärung datiert vom 18. Januar 2016.
 
rdb
 
 
 


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