Meldungen Heuschreckenplage auch für das Wild problematisch

Heuschreckenplage auch für das Wild problematisch

In this photo taken Monday April 15, 2013 a swarm of locusts fly above vegetation in Morondava, Madagascar. A locust plague in Oct. 2013 threatens the livelihoods of millions in Madagascans who earn a living from agriculture. If untreated, the plague could wipe out food crops and livestock grazing lands. (AP Photo/Zou Andriamambola) |

Ostafrika wird derzeit von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Bis zu 2.400 km2 große Schwärme bewegen sich von Somalia und Äthiopien nach Süden und haben inzwischen Kenia erreicht.

Wo sie einfallen, fressen sie alles kahl. Jede Heuschrecke verzehrt täglich ihr eigenes Gewicht an Vegetation. Bei weiterhin feuchten Wetterverhältnissen könnte sich ihre Zahl in sechs Monaten rechnerisch auf das Fünfhundertfache steigern und damit ein apokalyptisches Ausmaß erreichen. Für die betroffenen Länder ist das eine humanitäre Katastrophe. Hilfe brächte nur das Spritzen von Insektiziden aus Flugzeugen. Dies ist jedoch aus logistischen Gründen und Geldmangel flächendeckend nicht möglich. Viele der betroffenen Gebiete am Horn von Afrika sind auch unsicher.

Heuschreckenplage wie hier in Madagaskar bedrohen große Teile Ostafrikas (Foto: picture alliance / AP Photo)

Obgleich Wanderheuschrecken ein natürliches Phänomen sind und schon in der Bibel als Plage, die die Menschheit heimsucht, erwähnt wurden, werden sie auch der freilebenden Tierwelt zur Gefahr. Standorttreue Tiere verhungern einfach und für Großwild, wie z.B. Elefanten, die früher in weniger befallene Gebiete wanderten, hat die Besiedlung heute enge Grenzen gesteckt.

Die britische Naturschutzorganisation „Fauna & Flora International“ berichtet aus dem nördlichen Kenia, dass dort die ländlichen Hegeringe („Conservancies“), die Wildtiere auf Weideland managen, hart getroffen werden. Wie „dicker, weißer Rauch“ seien die gefräßigen Insekten eingefallen. Die Invasion hätte die Weiden für Vieh wie für Wild gleichermaßen kahl zurückgelassen. Damit dort Wildtiere und Rinder gemeinsam existieren können, folgt man einem genauen Weidemanagement in Abhängigkeit von Trocken- und Regenzeiten. Dies kommt jetzt durcheinander und könnte Konflikte zur Folge haben, bei denen Antilopen und Elefanten den Kürzeren ziehen werden.

Auch die Giftspritze ist nicht unproblematisch für das Wild. Nahrung und Wasser könnte beim großflächigen Einsatz der Insektizide kontaminiert werden. Bleibt eigentlich nur das das Aufessen der Heuschrecken. Sie sind sehr nahrhaft und gelten als Delikatesse.

rdb

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