Zuständige US-Behörden haben den Import eines Spitzmaulnashorns aus Namibia genehmigt, das ein US-Amerikaner erlegt hat.
Die internationale Tierrechtsszene nimmt die Genehmigung zum Anlass, Forderungen nach Importbeschränkungen für Jagdtrophäen zu stellen. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) stellen fest, dass derartige Forderungen das namibische Erfolgsmodell im Schutz seiner Wildtiere kompromittieren.
„Schutz von Nashörnern bedeutet für den, auf dessen Grund sie sich aufhalten zuerst einmal eine akute Gefahr“, sagt Danene van der Westhuyzen (NAPHA). (Quelle: Wunderlich/CIC/DJV)
Namibia managt seine Spitzmaulnashörner im Rahmen einer Strategie, die zuletzt 2017 aktualisiert wurde. Diese basiert auf drei Empfehlungen führender Nashorn-Experten, darunter die „African Rhino Specialist Group“ der Weltnaturschutzunion (IUCN). Diese sind: die Vergrößerung des Ausbreitungsgebiets, ein jährliches Populationswachstum von mindestens fünf Prozent sowie die Minimierung von Wilderei. Im Rahmen dieser Strategie hat Namibia seinen Bestand an Spitzmaulnashörnern zwischen 1995 und 2015 mehr als verdoppelt. Damit ist Namibias Schutzprogramm für Nashörner und andere Wildtiere einer der größten Artenschutzerfolge Afrikas.
Nashornschutz bedeutet Gefahr für Grundbesitzer
„Sehen Sie: Schutz von Nashörnern bedeutet für den, auf dessen Grund sie sich aufhalten, zuerst einmal eine akute Gefahr. Entweder die Gefahr von ihnen angegriffen oder von Wilderern hinterrücks erschossen zu werden. Wir schützen Nashörner, erhalten dafür keine Kompensation und setzen unser Leben dafür aufs Spiel. Eine Realität, von der Balkonbiologen Europas oder der USA keine Vorstellung haben“, so Danene van der Westhuyzen, Präsidentin des namibischen Berufsjägerverbandes (NAPHA).
Bevölkerung profitiert von Jagdeinnahmen
Die Jagd hat keine negative Auswirkung auf den Gesamtbestand, da die regulierte Entnahme von maximal fünf Bullen pro Jahr nur 0,26 Prozent der Spitzmaulnashörnerpopulation Namibias ausmacht, was einem Bruchteil der jährlichen Wachstumsrate entspricht. Bei den Nashornbullen, die im Rahmen staatlich-kontrollierter Jagd erlegt werden, handelt es sich zumeist um Tiere, die über 25 Jahre alt sind und nicht mehr reproduzieren. Oft greifen diese jüngere, geschlechtsreife Bullen und sogar Kühe und deren Kälber an, verletzen diese schwer oder töten sie gar. Seit 2004, als das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) eine Quote von fünf Spitzmaulnashörnern pro Jahr aus Namibia genehmigte, ist der Bestand an Spitzmaulnashörnern um 67 Prozent gestiegen. Die Einnahmen aus lizensierter Jagd refinanzieren das staatliche Artenschutzprogramm und werden beispielsweise zur Instandhaltung von Zäunen im Etosha-Nationalpark eingesetzt. Auch die ländliche Bevölkerung, die maßgeblich zum Wildtierschutz beiträgt und Tür an Tür mit gefährlichen Wildtieren wie Elefant, Löwe und Nashorn leben muss, wird an den Einnahmen beteiligt.
Weltnaturschutzunion unterstützt Jagd als Instrument im Nashornschutz
Die IUCN unterstützt die Jagd auf Spitzmaulnashörner als Teil der Schutzbemühungen. Forderungen nach Jagdverboten oder Importbeschränkungen für Trophäen aus nachhaltiger Jagd erteilt die IUCN eine Absage: diese wirken sich negativ auf Artenschutz, Bekämpfung der Wilderei vor Ort sowie Rechte und Lebensgrundlagen indigener und lokaler Gemeinschaften aus.
PM CIC/DJV