Aus heiterem Himmel gab die sambische Tourismusministerin Sylvia Masebo Anfang Januar das Ende der Jagd auf Löwen und Leoparden bekannt.
Die Entscheidung war weder mit ihren eigenen Beamten noch mit den Wissenschaftlern abgestimmt, die den Löwenbestand im Lande und die Auswirkungen der Jagd auf Großkatzen schon seit Jahren beobachten. Nach Ansicht der Wissenschaftler wird das Ende der Bejagung die Bestände der Großkatzen zumindest außerhalb der Nationalparks stark schädigen. Die meisten Jagdblocks sind für den Fototourismus uninteressant. 50 % des Löwenhabitats in Sambia genießt keinerlei Schutz. Nur der Jagdtourismus schafft finanzielle Anreize für den Erhalt der Großkatzen, die von der Landbevölkerung keinesfalls geliebt werden. Die wissenschaftlichen Daten zeigen, dass die Löwenjagd in Sambia nachhaltig betrieben wird und der Population nicht schadet.
Die halbstaatliche sambische Wildschutzbehörde ZAWA ist auf die Jagdeinnahmen dringend angewiesen, ist sie doch praktisch pleite. Der Aufsichtsrat wurde mehrfach aufgelöst, einen Direktor gibt es nicht. Kein Nationalpark deckt seine Kosten. Wildereibekämpfung findet nicht statt. Stattdessen wilddieben viele Scouts, deren Gehälter nur unregelmäßig ausgezahlt werden.
rdb