Von „Belagerungszustand“ spricht Kenias staatliche Nachrichtenagentur in einem Bericht über das Hochsicherheitsgefängnis Mayuni.
Die Belagerer sind eine Herde von 20 Elefanten, und wenn diese morgens abziehen, dann treten große Gruppen wagemutiger und aggressiver Paviane an ihre Stelle. Angriffsziel ist dabei nicht das hoch gesicherte Gefängnis am Nairobi-Mombasa Highway selbst, sondern die angeschlossene 8-Hektar-Farm, auf der die Gefangenen arbeiten. Alle angebauten landwirtschaftlichen Produkte seien völlig vernichtet worden, ebenso hunderte von Obstbäumen, sagt der Gefängnisdirektor, und wie zum Beweis hält der Farmmanager einen fußballgroßen Dunghaufen eines Elefanten in die Höhe.
Elefanten können erhebliche Schäden an Bäumen und in der Landwirtschaft verursachen. (Symbolbild: Archiv Baldus)
Seit Monaten würden die Dickhäuter die Farm jede Nacht in einen „Elefanten-Vergnügungspark“ verwandeln. Man habe versucht, sie zu vertreiben, aber alles sei ergebnislos geblieben. Das Gefängnis hätte massive Verluste erlitten. Die Lebensmittel dienten der Versorgung der mehreren tausend Gefangenen.
Ähnlichen Problemen sehen sich derzeit die Kleinbauern in anderen Teilen Kenias gegenüber. Im Landkreis Narok im Südwesten des Landes steht derweil auch der bislang zur Vertreibung von Elefanten eingesetzte Helikopter nicht mehr zur Verfügung. Er stürzte beim Start ab, als er den Distrikt-Gouverneur und andere schwergewichtigen Notabeln von einer Beerdigung abholte. Der Robinson 44 war offenbar überladen gewesen.
rdb