Ein Einwanderer aus Großbritannien erhielt von den Zollbehörden Neuseelands in diesen Tagen sein beschlagnahmtes Piano zurück, allerdings mit demolierten Tasten.
Im letzten November war Professor Julian Paton mit Frau und zwei Kindern in Neuseeland eingereist. Er wird an der Universität Auckland als Herzspezialist arbeiten. Im Umzugsgepäck befand sich ein 1895 hergestelltes Piano. Der Professor hatte ordnungsgemäß angegeben, dass die Tasten des antiken Stücks mit Elfenbein belegt waren, wie bei alten Klavieren üblich. Zwar sind die Elefanten, deren Zähne Verwendung fanden, schon seit über 120 Jahren tot, aber die Zollbeamten vandalisierten dennoch die Antiquität, um das Elfenbein der Zerstörung zuführen zu können.
(Symbolbild: Pixabay)
Professor Paton hat jetzt einen erheblichen Wertverlust zu tragen, muss die Entfernung des Elfenbeins, die Reparatur des Klaviers sowie die angesammelten Lagergebühren bezahlen. Wahrscheinlich wäre es billiger gewesen, das Piano ganz zu zerstören. Auch dies war eine von den Behörden angebotene Option. Während die zuständige Ministerin den Zoll lobte, nannte der Parlamentsabgeordnete von Auckland die Aktion „empörenden Vandalismus“.
Neuseeland hat ein strenges Gesetz, dass die Einfuhr von Elfenbein strikt verbietet. Ein ganz ähnliches Gesetz soll bald in Großbritannien verabschiedet werden (wir berichteten). Tierrechtler drängen die EU-Kommission, auch in Europa den Handel mit altem Elfenbein völlig zu verbieten. Dies wäre eine Enteignung ohnegleichen, da viele Privatpersonen und Museen in der Vergangenheit ganz rechtmäßig antike Kunstwerke aus Elfenbein erworben haben.
rdb