Trotz Jagdverbot ab 2013 darf auf Jagdfarmen weiterhin gejagt werden. (Foto: Horst Niesters) |
In Nord-Botswana leben 130.000 bis 150.000 Elefanten. Das entspricht ungefähr einem Viertel der afrikanischen Population. Seit 1987 ist der Bestand jährlich um 4 bis 6 Prozent angestiegen. Die Elefantendichte auf 100 Hektar beträgt 1,75 Stück.
Die Vegetation, insbesondere entlang der Flüsse, wird von den gefräßigen Dickhäutern, die bis zu 200 Kilogramm Futter am Tag benötigen, großflächig zerstört. Man weiß aus ähnlichen Problemgebieten, wie dem kenianischen Amboseli-Park oder dem nördlichen Krügerpark, dass die Zahl der Antilopen, Zebras und anderer Wildtiere stark fallen kann, wenn es zu viele Elefanten gibt.
Genau dies stellte eine kürzlich veröffentlichte Wildzählung aus Nord-Botswana fest. Demnach haben vor allem die Bestände von Gnus, Giraffen, Kudus, Lechwe, Roan und Tsessebe abgenommen. Seit 1996 werden die Elefanten wieder bejagt. Die Zahl der erlegten Dickhäuter ist von 33 auf 300 pro Jahr angestiegen. Etwa 0,2 Prozent der Population werden derzeit entnommen. Dies hat keinerlei Auswirkungen auf den Bestand. Um nur das Wachstum des Elefantenbestandes zu stoppen, müsste man jährlich zwischen 6.000 und 10.000 Elefanten erlegen. Seit Jahren steht die nachhaltige Trophäenjagd in Botswana unter Druck. Dabei geht es nicht nur um die ideologisch motivierte Abschaffung der Jagd, sondern auch darum, dass die Jagdblocks von Tourismusunternehmen übernommen werden können.
Die Regierung von Botswana hat Ende April ihre Pläne in die Tat umgesetzt und ein Jagdverbot ab 2013 verhängt. Wenigen Konzessionen (CH1, NG 41) wird auch künftig eine limitierte Quote zugestanden. Auf Jagdfarmen darf weiterhin gejagt werden. Zudem sollen einige Elefanten auf Farmland versteigert werden. Das bedeutet vorerst nahezu das Ende der Trophäenjagd in einem der wichtigsten afrikanischen Jagdländer.
JS und RDB