In Österreich wird derzeit mit großem Finanz- und Personalaufwand an der Entwicklung sogenannter Notfallteams für Wolfsattacken gearbeitet.
Mit geschätzt 30 bis 35 Tieren ist die Wolfspopulation in Österreich noch vergleichsweise gering (Foto: AdobeStock / Xaver Klaussner)
Dabei handelt es sich um geschulte Teams, die bei durch Wölfen verursachten Schäden an Nutztieren innerhalb weniger Stunden zum Einsatz kommen, um vor Ort den betroffenen Landwirten erste Hilfe zu leisten. Mögliche Maßnahmen beinhalten unter anderem die Errichtung von Nachtpferchen und Zäunen oder auch den Einsatz von Vergrämungsmaßnahmen, wie z.B. Blinklichter.
Die Maßnahme ist personalintensiv. Vorerst ist geplant, dass an drei Standorten in Österreich je ein Team mit bis zu acht Mitgliedern installiert wird. Bei einem Einsatz werden je nach Bedarf bis zu vier Personen ausrücken. Später soll möglicherweise weiteres Personal eingesetzt werden. Es werden auch neue Technologien im Herdenschutz eingeführt, wie z.B. GPS-Sendehalsbänder für Schafe. Nach offiziellen Angaben gibt es in Österreich 20 bestätigte und 7 nicht sicher bestätigte Wölfe. Hinzu kommen einige Jungwölfe.
Das Projekt gehört zu einer größeren, von der EU teilfinanzierten Maßnahme für Wölfe im gesamten Alpenraum. Neben einem alpenweiten Monitoring der Bestände und genetischen Untersuchungen gehört auch die Reduktion illegaler Verfolgung zum Projekt. Felix Knauer, Projektleiter an der veterinärmedizinischen Universität in Wien erklärt: „Der Wolf ist eine rechtlich streng geschützte Tierart. Das Projekt zielt darauf ab, illegaler Verfolgung von Wölfen im gesamten Alpenraum vorzubeugen.“ Es werden Schulungen für die Polizei durchgeführt. Zusätzlich wird ein Suchhund ausgebildet, der präventiv und bei Verdacht im Auftrag der Polizei nach Kadavern und Tätern suchen kann.
rdb