Premierminister Marcel Ciolacu holte die Abgeordneten aus den Sommerferien. Nach einer Gedenkminute für die in der letzten Woche von einem Bären getötete junge Frau wurde debattiert, wie es mit dem gefährlichen Großwild weiter gehen soll.
Auf der Hirschjagd in Rumänien kreuzt der Jäger eine Bärenfährte (Quelle: Rolf D. Baldus)
Genug ist genug war die vorherrschende Meinung. Das Parlament beschloss, der Empfehlung der Regierung zu folgen. Für dieses Jahr wurden 481 Bären zum Abschuss frei gegeben. Im letzten Jahr waren es 220 gewesen. Welche Auswirkungen diese Jagdquote für den Jagdtourismus haben wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
In den letzten 20 Jahren haben Bären 26 Menschen getötet und 274 verletzt. In 2023 gab es 7.500 sogenannte Notrufe, da sich Bären in Menschennähe aufhielten. Im Jahr zuvor war es nur die Hälfte gewesen. Die zu hohe Zahl der Bären führt zu mehr Angriffen und muss deshalb reduziert werden, so eine Mehrheit der Abgeordneten. Ihnen ist dabei bewusst, dass sich trotzdem auch in Zukunft gefährliche Zusammenstöße nicht vermeiden lassen. Besonders wichtig ist darüber hinaus, dass Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. In Bärengebieten gehören dazu beispielsweise Mülltonnen, die nicht von den Petzen geöffnet werden können. In den USA und Kanada ist das eine übliche Vorsichtsmaßnahme. Wilde Müllkippen locken Bären besonders an. Ihre Abschaffung zu erreichen, erfordert viel Aufklärungsarbeit und wird nicht einfach sein.
In gewohnter Misanthropie (Menschenfeindlichkeit) der rumänische WWF: Das Gesetz helfe absolut gar nicht, wurde der Biologe der spendenfinanzierten Tierfreunde in verschiedenen Tageszeitungen zitiert.
rdb