Meldungen Russland: WWF als „ausländischer Agent“ eingestuft

Russland: WWF als „ausländischer Agent“ eingestuft

Die russische Regierung hat den WWF in ihre Liste der ausländischen Agenten aufgenommen. Das berichten Nachrichtenagenturen und Tageszeitungen.

(Symbolbild: DANIL /AdobeStock)

In das Register werden unliebsame Organisationen und Personen aufgenommen, die Finanzmittel aus dem Ausland erhalten. Die Aufnahme hat noch schärfere Kontrollen und Sanktionen bis hin zum Verbot zur Folge. Das weltweite WWF-Netzwerk verfügt über eine eigenständige nationale Organisation in Russland, die zahlreiche Projekte im Land durchführt. Man hat sich in der Vergangenheit unbeliebt gemacht, indem man auf Umweltprobleme in Russland aufmerksam machte.

Die Umweltschutzorganisation dokumentierte auch den Niedergang von Wildtierpopulationen, z.B. bei den Rentieren. Unter der Überschrift „Ich rette Rentiere“ wurde dann vom deutschen WWF zu Spenden aufgerufen, um mit einem „schwimmenden Rentiertaxi“ zu verhindern, dass „die kleinen Rentiere auf dem Weg zu ihren Sommerweiden … zurückbleiben oder ertrinken“.

Laut AP erklärte das russische Justizministerium, die Organisation „habe versucht, unter dem Deckmantel des Schutzes von Natur und Umwelt die Entscheidungen der Exekutive und Legislative zu beeinflussen.“ Sie habe auch die Verwirklichung von Industrie- und Infrastrukturprojekten behindert. Der WWF will gegen die Entscheidung in Moskau gerichtlich vorgehen. Man werde weiterhin gefährdete Wildtiere und die Natur in Russland schützen.

Der internationale WWF hat zweifellos den Kreml auch dadurch gegen sich aufgebracht, dass er die Zerstörung von Ökosystemen bei den russischen Angriffen in der Ukraine erfasst und publiziert. In einer kurzen Erklärung hat er außerdem den Krieg in der Ukraine bedauert und zum Frieden aufgerufen, ohne allerdings Russland namentlich zu nennen. Der rechtskonservative Informationsdienst „The Washington Free Beacon“ berichtet, der WWF habe kürzlich seine nationale Organisation in der Ukraine veranlasst, ihre Unterschrift unter eine russlandkritische Erklärung mit Boykottaufruf, die von zahlreiche Umweltorganisationen unterstützt wurde, zurückzunehmen. Der WWF schone Russland während er in der Vergangenheit immer wieder sehr kritische Positionen zur amerikanischen Innenpolitik eingenommen habe.

rdb

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