Russische und kasachische Argali-Experten rechnen es aber zum Karaganda-Argali, das auf der kasachischen Seite im Saur-Gebirge bisher noch nicht bejagt wurde. Auf der chinesischen Seite dieses Gebietes in der nordwestlichen Provinz Xinjiang (das über 80 Jahre gesperrt war) fanden die ersten Testjagden erst im November 1990 statt.
Tienschan-Argali
Auch dieses ist fast so stark wie ein Marco Polo-Argali und erreicht eine Schneckenlänge bis 132 Zentimeter, in der Basis eine Stärke bis 40 Zentimeter. Für das Tienschan-Argali (O. a. karelini) stehen jedes Jahr nur wenige Lizenzen in Kirgisien und China zur Verfügung, allerdings in der Preisklasse einer Marco Polo-Jagd.
Sein Areal berührt sich im Südosten auf langer Strecke mit dem des Marco Polo-Schafes, im Norden durch die Tschu-Ilischen Berge (zwischen den Flüssen Tschu und Ili im Süden Kasachstans) mit dem des Karaganda-Argali, im Nordosten mit dem Areal des Dschungarischen Argali und im Nordwesten mit dem des Karatau-Argali.
Aus diesem Grund sollte man aufpassen, dass einem keine falsche Argaliunterart oder eine Mischform angeboten wird.
Gejagt wird von September bis Mitte Dezember mit Pferden, kombiniert mit der Fußpirsch, in einer Höhe zwischen 2500 und 4000 Meter. Auf allen diesen Jagden kann auch der Sibirische Steinbock der Topklasse mitbejagt werden.
Auch im chinesischen Teil des Tienschan-Gebirges (Provinz Xinjiang im äußersten Westen Chinas) werden seit ein paar Jahren Jagden auf diesen eindrucksvollen Argaliwidder angeboten.
Obwohl es von Kirgisien oder Kasachstan aus nur ein Katzensprung bis zu diesem Jagdgebiet wäre, sind in diesem Fall die Anreise über Beijing und ein Weiterflug in die Provinz Xinjiang nötig.
Sewerzow-Argali
Das Sewerzow- oder Kysylkum-Argali (O. a. severtzovi) ist das kleinste aller Argaliunterarten.
Es nimmt eine Zwischenstellung zwischen den Wildschafgruppen der mittelgroßen Urials und der großen Argalis ein. Aus diesem Grund wird es von manchen Wildbiologen (aber auch nach der offiziellen SCI-Klassifikation) für ein Urial gehalten.
Früher lebte es auf allen Bergen und Erosionshöhen der zentralen und westlichen KysylkumWüste zwischen den Flüssen Amu-Darja und Syr-Darja.
Die südliche Grenze seines Areals ist immer noch unklar. Heute kommt es nur noch in Usbekistan vor, und zwar im zentralen Kysylkum, in den Gebirgen Bukantau, Aktau (Tamdytau) und Nuratau, sowie auf den nördlichen Hängen des Turkestanischen Gebirges.
Seine Schnecken sind nur mittelstark und ähneln sehr denen der Urials. Im Schnitt haben die Widder eine Hornlänge von 70 bis 80 Zentimeter (maximal bis 90) und einen Basisumfang von 24 bis 29 Zentimeter.
Um die Mitte des 20. Jahrhunderts befand sich diese Argaliunterart an der Grenze des Verschwindens, danach erholte sich jedoch allmählich ihr Bestand. Mit der Errichtung des Nurata-Schongebietes für das Sewerzow-Argali im Jahre 1960 wurde sein Bestandsrückgang im Nuratau-Gebirge gestoppt.
Mit etwa 1 300 Schafen hat sich der Bestand des Sewerzow-Argali heute stabilisiert.
Gansu-Argali
In den Vorbergen des Qillianschan im Norden Chinas findet man eine relativ große Population des Gansu-Argali (O. a. jubata). Wegen seiner massigen, runden Schnecken und einem herrlichen weißen Behang an Kehle und Träger gilt der alte Gansu-Widder als eines der prächtigsten Argalis.
In den Vorbergen des Qillianschan im Norden Chinas findet man eine relativ große Population des Gansu-Argali (O. a. jubata). Wegen seiner massigen, runden Schnecken und einem herrlichen weißen Behang an Kehle und Träger gilt der alte Gansu-Widder als eines der prächtigsten Argalis.
Tibet-Argali
Das Tibet-Argali (O. a. hodgsoni) ähnelt zwar dem Altunschan-Argali, wird aber von Schafexperten für eine besondere Unterart gehalten, zumal der Altunschan-Widder in einem Gebiet lebt, das bis zu 1500 Kilometer von der Heimat des Tibet-Argali entfernt ist.
Das Altunschan-Argali (O. a. dalailamae) aus den chinesischen Gebirgen Altun- und Kunlunschan wurde im Jahre 1989 von der CITES als eine besondere Unterart anerkannt.
Gobi-Argali
In der Wüste Gobi in der südlichen Mongolei und im chinesischen Norden lebt das Gobi-Argali (O. a. darwini).
Mit einem Lebendgewicht von 130 Kilogramm und mehr ist es ist ein großes Schaf, das dem Altai-Argali in der massiven Schneckenform ähnelt, nur sind seine Schnecken kürzer.
Mongolische Outfitter haben bereits jahrzehntelange Erfahrung in der Ausrichtung der Argalijagden. Service und Verpflegung sind normalerweise sehr gut, die Guides erfahren und professionell.
Vor allem das Gobi-Argali ist relativ leicht zu bejagen und erfolgssicher. Diese Jagd kann durchaus mit der Jagd auf das kasachische Karaganda-Argali verglichen werden.
In dem hügeligen bis leicht bergigen Gelände ohne Bewuchs kann man sehr viel mit dem Auto pirschen und somit anstrengende Fußmärsche in Grenzen halten.
Die Trophäenstärke der Gobiwidder liegt realistisch gesehen zwischen 42 und 45 Inch (107 bis 114 Zentimeter), bei stärkeren zwischen 48 und 52 Inch (122 bis 132 Zentimeter), maximal bei 54 Inch (137 Zentimeter).
Die Trophäenstärke der Gobiwidder liegt realistisch gesehen zwischen 42 und 45 Inch (107 bis 114 Zentimeter), bei stärkeren zwischen 48 und 52 Inch (122 bis 132 Zentimeter), maximal bei 54 Inch (137 Zentimeter).
Der durchschnittliche Basisumfang beträgt 15 bis 17 Inch (38 bis 43 Zentimeter), maximal 19 Inch (48 Zentimeter).
Der Gobi-Steinbock kann im gleichen Gebiet in der Regel zusätzlich erlegt werden, aber auch eine Jagd auf Kropfgazelle oder Mongolische Gazelle ist hier kein Problem.
Für das Gobi-Argali zahlt man derzeit etwa 25 000 US-Dollar. Das Programm umfaßt alle Kosten ab/bis Ulan Bator sowie den Abschuss eines Widders bis 45 Inch (114 Zentimeter) und eines Steinbocks.
Für eine stärkere Argali-Trophäe muß ein Aufpreis bezahlt werden.
Lizenzen sind schwer zu bekommen, nicht selten muß man ein bis zwei Jahre warten, um jagen zu können.
Deshalb muß auch diese wie jede andere Argalijagd ein paar Jahre im voraus geplant werden. Für dieses Jahr gibt es keine freien Gobi-Lizenzen mehr, erst im Sommer 1999 kann man hoffen, eine zu bekommen.
Einsteigen in das Argalijagen
Es macht einen großen Unterschied, ob jemand nur einmal im Leben auf einen „Argali“ jagen oder ob er ein regelrechter Schafjäger werden will.
Schafjagden sind mit die teuersten Jagden überhaupt. Die erste Voraussetzung ist also für beide Gruppen von Auslandsjägern die nötige finanzielle „Kondition“.
Wer also nur einmal ein Riesenschaf bejagen will, wählt in der Regel eine „erfolgssichere“ Jagd in der Mongolei (auf Altai- oder Gobi-Argali) oder eine so berühmte Jagd wie die auf das Marco Polo-Schaf oder Karaganda-Argali.
Bekannte Schafjäger jagen ihr Leben lang auf Wildschafe rund um die Welt. Nicht selten haben sie eine Sammlung von 50 und mehr Schaftrophäen. Ich habe das Glück gehabt, mit einigen ganz renommierten von ihnen zu jagen und muß sagen, dass ich von ihrer Wild- und Jagdkenntnis tief beeindruckt war.
Ein Schafjäger zu sein, kommt also fast einer Berufung gleich ,und der Weg dorthin ist ein ganz anderer als bei den anderen Auslandsjägern. Die Schafjagd ist eine hohe Schule des Jagens, bedarf gründlichster wildbiologischer und konditioneller Vorbereitung.
Kein Wunder also, dass gute Schafjäger ein hohes Ansehen unter den Auslandsjägern genießen.
Das Argalijagen ist also nicht nur eine Frage des Geldes. Es gibt genug Auslandsjäger, die eher vier Goldmedaillen-Mufflons oder einen Spitzenhirsch schießen würden, als auf ein Marco Polo-Argali zu jagen.
Nicht jeder ist bereit, für zwei quälende Wochen in der Bergwildnis, einen Schuß und für ein einziges Schaf 30000 US-Dollar hinzublättern.
Andere Jäger denken bei so großen Geldsummen natürlich sofort an Afrika, wo man für das gleiche Geld in einem „mobilen Hotel“ aus robusten Zelten in kurzer Zeit eine große, bunte Strecke machen kann.
Ein Argali-Jäger sollte gute wildbiologische Kenntnisse haben, weil oft die Jagdagenturen oder sogar die örtlichen Outfitter selbst gar nicht genau wissen, was sie für Argaliunterarten anbieten.
So kann es leicht passieren, dass ein Tienschan-Argali aus dem Südosten Kirgisiens als Marco Polo-Schaf ausgegeben wird.
Wer Argalis bejagen will, muß sich also sehr gut vorbereiten und informieren, Bücher studieren, sich beraten lassen und mit Leuten reden, die auf dem betreffenden Gebiet als jagdliche Autorität gelten.
Vor allem bei Altai- oder Gobi-Argali in der Mongolei muß man darauf achten, eine seriöse Agentur zu finden, die einem Referenzen und individuelle Verträge geben kann.
Solche Verträge sind wichtig, damit darin genau festgelegt wird, was der Jäger will (seine gewünschte Trophäenstärke, Kondition, Terminwahl usw.) und was für eine Leistung Vermittler und Outfitter zu erbringen haben, um eventuelle Missverständnisse oder ungerechtfertigte Beschuldigungen zu vermeiden.
Davon wird aber auch der Jagdpreis abhängig sein, der – wie oben bei Altai- und Gobi-Argali angeführt – eigentlich nur eine Richtlinie darstellt.
Denn so wie die Jäger oft verschiedene Wünsche und Ansprüche haben, so unterschiedlich werden dann auch die Kosten ausfallen.
Im Normalfall werden Argali-Jagden zu einem Pauschalpreis inklusive eines Widderabschusses angeboten. Für Fehlschüsse werden keine Gebühren verlangt, angeschweißt wird aber als erlegt berechnet.
Obwohl die Argalijagden als logistisch aufwendig und schwierig gelten, ist die Erfolgsquote bei ihnen fast 100 Prozent. Ein erfahrener Schafjäger fährt doch nicht ohne Schaf nach Hause.
Wenn nötig, verlängert er seinen Aufenthalt im Revier und jagt normalerweise bis zum Erfolg.
Auf der Schafjagd werden Gewehre mit Kalibern und Geschossen eingesetzt, die eine gestreckte Flugbahn aufweisen, da oft im offenen Gelände auch bis 300 Meter und darüber geschossen wird.
Als Mindestkaliber dürfte 7 mm Remington Magnum gelten, sonst sind Kaliber der .300er-Gruppe (.300 Winchester Magnum und .300 Weatherby Magnum ) und die 8 x 68 S empfehlenswert.
Die Zeiten sind vorbei, in denen dieses exklusivste Jagdabenteuer unserer Zeit nur amerikanischen Schafjägern vorbehalten war.