Dem Jäger stehen in West- und Osteuropa so viele gute Reviere zur Verfügung, dass die richtige Auswahl sehr schwer fällt. Hier einige Tipps, wo man in der kommenden Saison die besten Jagdgebiete finden kann
Von Toma Ivanovic und Thomas Schwarzenberg
In Tschechien und der Slowakei kann der Jäger wohl Strecke machen, die Trophäenqualität ist aber nicht besonders
Sicherlich sind Südengland und Schottland nach wie vor große Ziele für passionierte Bockjäger. Es gilt aber: Wenn man gute Strecken machen will, muß man früh im Jahr buchen. Deshalb werden hier vorwiegend Länder vorgestellt, in die man auch kurzfristig noch eingebucht werden kann.
Bockland Polen Das gilt ganz besonders für polnische Bockreviere. Wenn guter Wille vorhanden ist, kann eine Bockjagd noch zu Saisonbeginn 2000 arrangiert werden. Die Bockjagd beginnt in diesem Jahr in Polen erst am 6. Mai, ein Visum ist nicht nötig, und die Waffeneinfuhrgenehmigung kann innerhalb einer Woche besorgt werden.
Nach Auskunft der großen Agenturen ist Polen (trotz der neu aufgebauten, hochinteressanten Jagdprogramme in Asien und Osteuropa) nach wie vor das populärste Jagdland unter den deutschsprachigen Auslandsjägern. Dies gilt ganz besonders für die Bockjagden. Hier sind die polnischen Reviere unschlagbar.
Was aber macht diese Reviere so reizvoll? Während andere osteuropäische Jagdländer immer noch große Probleme mit ihren sinkenden Wildbeständen haben, hat sich Polen von der einstigen Krise erholt. Die meisten polnischen Bockreviere sind nicht nur von landschaftlicher Schönheit, sondern in der Regel auch wildreich. Und in den vergangenen drei Jahren hat sich die Qualität der Bestände dank neuer Gesetzgebung positiv entwickelt.
Im Durchschnitt liegt das Gehörngewicht in Polen bei besseren Böcken zwischen 350 und 400 Gramm. Böcke in dieser Klasse kosten 850 bis 1 600 Mark, sind also günstiger als entsprechende Böcke in Ungarn (hier kosten sie 1 000 bis 1 900 Mark).
Etwas schwieriger wird es bei Böcken um 500 Gramm Gehörngewicht und drüber. Zwar kommen jedes Jahr auch solche Spitzenböcke zur Strecke, nur sind sie schwer zu bestätigen und bilden eher eine Ausnahme. Das kommt auch daher, dass die Böcke (vor allem in Ostpolen) poröse Stangen haben. Sie sehen also oft gewaltig aus, bringen dann aber „nur“ 380 oder 450 Gramm auf die Waage. Aber das hat auch einen Vorteil: Sie kosten nicht viel.
Die meisten Vermittler bieten Bockjagden in den nahen westpolnischen Revieren an, die deshalb etwas überlaufen sind. Die längere Anreise zu den Bockgebieten in Ost- und Südostpolen darf deshalb keinen abschrecken. Denn er bekommt dadurch die Chance, in weniger überlaufenen Revieren zu jagen.
Ostpolnische Reviere sind mit ihren 5 000 bis 10 000 Hektar sehr groß. Deshalb ist die Bestätigung von starken Böcken nicht ganz leicht. Der Jäger hat aber sehr gute Chancen auf starke, manchmal poröse, nicht selten auch abnorme Böcke. In Ausnahmefällen werden auch auf Spitzenböcke zwischen 500 und 550 Gramm Gehörngewicht erlegt.
In der Regel findet hier eine sportliche Jagd statt, meistens die Fußpirsch, aber auch die traditionelle und populäre Pirschfahrt mit der Pferdekutsche ist möglich und besonders reizvoll.
Zwar sind die Erfolgsaussichten zu Beginn der Bocksaison im Mai wegen der niedrigen Vegetation am besten, eine Jagd zur Blattzeit auf den roten Bock ist in Ostpolen jedoch auch erfolgversprechend. Gerade zur Brunft hat der Jäger gute Chancen, auf einen wirklich alten oder abnormen Bock zu Schuß zu kommen.
Ungarische Spitzenböcke Wenn diese Ausgabe den Leser erreicht, hat in Ungarn die Jagd auf den Rehbock bereits begonnen: nämlich am 16. April.
Meiner Meinung nach ist Ungarn heute wieder mit das beste Bockland der Welt. Das Tief zu Beginn der 90er Jahre ist vorbei; Ungarn ist heute ein Bockland ohne „Wenn und Aber“, und zwar sowohl für die Jäger, die große Strecke machen wollen, als auch für diejenigen, die nach Toptrophäen suchen.
Sogar starke Böcke um 500 Gramm können in Ungarn beinahe garantiert werden, was in anderen Ländern nicht möglich ist. Dafür kostet dann ein solcher Bock auch doppelt so viel wie zum Beispiel in Polen. Wer einen 500-Gramm-Bock in einem ungarischen Revier streckt, zahlt dafür etwa 6 000 Mark (in Polen nur 3 300 Mark), für einen 550-Gramm-Bock rund 9 500 Mark (in einem polnischen Revier gerade einmal 4 200 Mark).
Ungarische Reviere mit starken Böcken liegen im Flachland, die fast ausnahmslos nur im Mai bejagt werden. Eine Bockjagd zur Blattzeit ist zwar theoretisch möglich, hat aber wohl keinen Sinn. Denn im Hochsommer sind die meisten Feldböcke nicht nur gut verborgen (in Mais- und Kornfeldern), sondern die hohen Temperaturen machen die Jagd zur Qual. Dazu kommt, dass ein Teil der Böcke bereits im Frühjahr erlegt worden sind.
Zur Spitzenklasse gehören Bockreviere in Ostungarn in der Theißebene (um die Städte Nyiregyhaza und Szolnok) sowie um Debrecen. Die Jagd ist aber auch in den grenznahen, westungarischen Revieren möglich.
Auch in Ungarn ist noch eine kurzfristige Buchung möglich. Wer sich bei Erscheinen dieses Heftes dazu entscheidet, findet immer noch Platz in einem Toprevier. Von der Vorverlegung der Bockjagd profitieren wohl nur wenige Jäger.
Wer also heutzutage auf Böcke der Extraklasse jagen will (und sie bezahlen kann), für den ist Ungarn sicherlich die erste Wahl. Maximal können 500 bis 550 Gramm Gehörngewicht erwartet werden. Böcke mit 600 Gramm (und eventuell darüber) sind die absoluten Ausnahmen.
In einigen anderen osteuropäischen Ländern (wie zum Beispiel in der Ukraine) liegt die Wilddichte weit unter dem ungarischen Niveau. Das, was in einem einzigen ostungarischen Revier an Böcken jährlich erlegt wird, wird in einem Jagdland wie Weißrussland oder der Ukraine von allen Jagdgästen zusammen nicht zur Strecke gebracht.
Im Schnitt wiegen die Gehörne in den ungarischen Revieren zwischen 350 und 400 Gramm, Spitzenböcke liegen 550 bis 650 Gramm. Einer der stärksten Böcke der vergangenen Saison wurde mit 195 CIC-Punkten bewertet und hatte ein Gehörngewicht von 650 Gramm. In den Revieren mit gutem Wildbestand ist eine Tagesstrecke von zwei Böcken der Mittelklasse realistisch (ein Bock am Morgen und einer am Abend).
Weil zu viele Gastjäger Anfang der Bockjagd im Lande sind, ist es oft unmöglich, alle erlegten Böcke sofort abzukochen, zu vermessen und Veterinärzertifikate für sie zu besorgen. Viele ungarische Veranstalter verschicken deshalb Trophäen erst ein paar Wochen später.
In den meisten Flachlandrevieren mit Geländewagen gefahren, gesichtete Böcke werden dann zu Fuß angepirscht. Die meisten Beschwerden der Bockjäger betreffen gerade diesen Umstand. Die Gastjäger haben oft den Eindruck, dass sie von ihren Jagdführern mehr als nötig umhergefahren werden. Ärger ist dann programmiert. Aus diesem Grund bieten einige ungarische Veranstalter eine Kilometer-Pauschale. Jeder Gast zahlt pro erlegtem Bock nur für 20 gefahrene Kilometer, egal wieviel er tatsächlich mit dem Jeep unterwegs war.
Viele leidenschaftliche Bockjäger haben wegen der zu hohen Preise Ungarn in den vergangenen Jahren gemieden. Ein Bekannter von mir war deshalb schon viermal in England, hat dort aber nur einen einzigen 400-Gramm-Bock erlegt, ansonsten nur Stücke in der mittleren Klasse zwischen 300 und 350 Gramm. Er kehrt wieder nach Ungarn zurück.
Die Wojwodina als Bockdorado Wenn man den besten ungarischen Bockgebieten im Theiß-Tiefland Richtung Süden folgt, kommt man zur nördlichen jugoslawischen Provinz Wojwodina. Auch hier liegen wildreiche Bockreviere mit starken Trophäen (in der Spitzenklasse 500 bis 550 Gramm, in Ausnahmefällen auch bis 600 Gramm) entlang der Theiß.
Nach Einschätzung der großen westlichen Jagdagenturen sind die Reviere in der Wojwodina genausogut, wie die in Ungarn, dazu noch um etwa zehn Prozent günstiger. Der Haken ist aber die Abrechnung nach CIC-Punkten (Ausnahmen bestätigen sie). Für viele Jäger ist das ein großes Problem, weil sie keine Erfahrung im CIC-Auspunkten einer Bocktrophäe haben.
Die Bockjagd beginnt am 1. Mai, wenn die Vegetation im Feld niedrig ist und die Böcke gut anzusprechen sind. In der Regel fährt man mit Geländewagen oder einer Pferdekutsche durch die Felder, gesichtete Böcke werden dann zu Fuß angegangen. Für schnell Entschlossene ein „Schmankerl“: drei Böcke, egal wie stark, pro Bock 1000 Mark.
Auch in der Wojwodina ist es schwer, in der Blattzeit zu jagen, weil zu dieser Zeit die Böcke in den großen Maisfeldern ihren Einstand haben.
Jäger aus deutschsprachigen Ländern können in die Wojwodina direkt nach Belgrad fliegen oder mit dem eigenen Auto anreisen. Um die lästigen und zeitraubenden Zollformalitäten wegen der erlegten Böcke an der ungarischen Grenze zu vermeiden, bieten große Veranstalter einen Trophäentransport. Am Ende der Bocksaison werden alle Bockgehörne per Flugzeug nach Wien gebracht und von dort aus an die Jäger verschickt. Die Transportkosten für fünf Gehörne liegen um 200 Mark.
Abwechslung in Tschechien Wem eine spannende Jagd und gute Strecke, aber keine starken Trophäen wichtig sind, der ist in der Tschechischen Republik goldrichtig. Hier sind Bockjagden so abwechslungsreich wie die Landschaften selbst. Der Jäger kann wählen zwischen den lichten Waldrevieren in Böhmen und hügeligen Feld- und Wiesenlandschaften in Mähren. So strukturierte Reviere erlauben eine erfolgreiche Jagd auch in der Blattzeit, was ich ganz besonders empfehlen würde.
Die Bockjagd beginnt erst am 16. Mai, es ist also noch Zeit, sich kurzfristig anzumelden und ein Revier nach Wunsch zu reservieren. Das ist auch organisatorisch sehr gut möglich, weil kein Visum erforderlich und die Waffeneinfuhr unkompliziert ist.
Gejagt wird mit sehr erfahrenen Jagdführern und Förstern, die das traditionelle Jagdhandwerk gut beherrschen. Ich würde Bockjagden in Tschechien jedem Jäger empfehlen, der mit der Auslandsjagd beginnen und Auslandserfahrung sammeln will.
Dazu kommt noch der günstige Umstand, dass die Bockjagd in Tschechien sehr preiswert ist. Es gibt schon Pauschalangebote für vier Reisetage mit drei Böcken bis 75 CIC-Punkte (um die 250 Gramm Gehörngewicht) für nur 1 500 Mark. Starke Böcke gibt es in Tschechien kaum. Der Bockjäger kann ein Gehörngewicht zwischen 250 und 300 Gramm (etwa 75 bis 100 CIC-Punkte) erwarten. Nur selten liegt es darüber.
Einst große Hoffnung der Auslandsjäger, sind die slowakischen Reviere heute leider wegen viel zu starker Wilderei sowie Geschäftemacherei der Jagdorganisatoren und Forstdirektoren kaum noch zu empfehlen.
Spätsaison in Bulgarien Nach der politischen Wende in Bulgarien zu Beginn der 90er Jahre wurde leider zu stark in den Rehwildbestand eingegriffen. Davon haben sich die Reviere erst heute etwas erholt. Der starke Eingriff hatte zur Folge, dass seit ein paar Jahren die Jagdzeit auf Rehböcke erst am 1. August beginnt. Für Leser, die noch keine Bockjagd gebucht haben, bedeutet dies, dass Jäger sich noch rechtzeitig ein gutes Revier für die Saison 2 000 sichern können.
Das neue Jagdgesetz in Bulgarien sieht drastische Strafe für die Wilderei vor. Der Rehwildbestand ist heute zwar nicht ganz so gut wie vor zehn Jahren, es gibt jedoch genug Reviere, in denen der Jäger viel Wild sehen und gute Böcke erlegen kann. Realistisch sind drei bis fünf Böcke zwischen 300 und 500 Gramm Gehörngewicht in einer Jagdwoche. Gewichte von 600 Gramm stellen die Ausnahme dar.
Als Jagdtermin sollte der Beginn der Jagdzeit gewählt werden, also die erste Augustwoche. Die Blattzeit ist in Bulgarien etwas früher als in Westeuropa, sie endet schon Anfang August. Und danach werden die Böcke heimlich.
Die besten Bockreviere liegen im Norden Bulgariens, in der Region Dobrudscha (Gebiet zwischen der untersten Donau und dem Schwarzen Meer), um die Städte Razgrad, Tervel, Ruse usw.. Dabei handelt es sich um typische Bockreviere im Flachland. Hier wechseln sich kleine Wälder mit Feldern und Wiesen ab.
Natürlich sind Hirsche nach wie vor ein großes Thema in Bulgarien, aber viele gute Böcke fallen gerade während der Hirschbrunft, und zwar häufig Böcke, die kein Mensch dort jemals gesehen hat.
Unbekanntes Rumänien Obwohl geplant war, in diesem Jahr den Beginn der Jagdzeit auf den 1. Mai vorzuverlegen, bleibt es dennoch beim alten: erst ab dem 1. Juni dürfen die Rehböcke bejagt werden. Hier sind die westrumänischen Flachlandreviere ein wahrer Geheimtip. Gemeint sind die Feldreviere im rumänischen Teil des Banat (dem historischen Gebiet zwischen Donau, Theiß und der unteren Maros) an der Grenze zur Wojwodina oder zu Ungarn. Diese Feldreviere haben die gleichen kleinzelligen Strukturen wie die guten Bockreviere in Ungarn oder in der Wojwodina.
Der beste Termin zur Blattzeit liegt zwischen dem 30. Juli und dem 5. August. Pro Forstamt sind im rumänischen Banat in der Regel nur zehn bis zwölf Böcke frei, die am besten von einer Gruppe (von zwei bis drei Jägern) übernommen werden können.
Die Gehörngewichte liegen hier zwischen 300 und 500 Gramm, die meisten Böcke in der Klasse 300 bis 450 Gramm. Eine Strecke von zehn Böcken sieht in der Regel so aus: ein Bock der Spitzenklasse (um 500 Gramm), zwei bis drei Böcke um 430 Gramm und der Rest interessante Abschußböcke um 300 bis 400 Gramm.
Bis etwa 350 Gramm Gehörngewicht sind Böcke in Rumänien genauso teuer wie die in Ungarn. Ab 400 Gramm ist Rumänien dann deutlich günstiger. So zahlt man für einen Bock von 450 Gramm in Rumänien 2 500 Mark, in Ungarn aber 3 200; ein 500-Gramm-Bock kostet in Rumänien 3 700 Mark, in Ungarn stolze 6 000 Mark, also fast das Doppelte.
In Rumänien ist der Jagddruck in Bockrevieren gering, wovon ich mich selbst überzeugen konnte. Ich hatte mit einem Jagdfreund im Juni vorigen Jahres viel Anblick, und wir konnten wirklich selektiv jagen, ohne unsere Jagdführer zu verärgern.
Schwedische Bockabenteuer Mit seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung besitzt Schweden mehrere unterschiedliche Landschaftstypen, von der Tundra im Norden bis zum lieblichen Hügelland mit Laubwäldern und Feld-Wiesen-Gegenden im Süden. Hier im südlichen Teil des Landes liegen viele gute Rehwildreviere, die jedes Jahr auch internationale Spitzenböcke hervorbringen.
Schweden ist für seine gute Infrastruktur und perfekte Organisation bekannt, weshalb seit vielen Jahren auch populäre „Bockjagden auf eigene Faust“ veranstaltet werden. Ab Mitte August kann der Jäger also ein schwedisches Revier (oder einen Teil) für sich bekommen, das er nach Einweisung und mit Hilfe einer Revierkarte eigenständig bejagen darf.
Die Unterkünfte mit Selbstverpflegung sind recht komfortabel, sehr gut auch für Begleitpersonen geeignet. Aus diesem Grund empfehlen Jagdagenturen diese Sommerjagd auch für einen kombinierten Jagd- und Familienurlaub.
Die Jagdkosten für eine Woche betragen etwa 1 600 Mark, für eine Begleitperson 400 Mark (Kinder unter zwölf Jahre kostenlos). Dazu kommen die Bockabschüsse (je nach Gehörngewicht) zwischen 400 und 900 Mark. In der Regel sind drei Böcke pro Jäger frei. Ab 1. September können Damschaufler, Rehbock, Rothirsch und Elch auf eigene Faust bejagt werden.
Der Süden Schwedens ist für außergewöhnlich starke Böcke bekannt. Dort werden sehr interessante Bockjagden angeboten, und zwar in ersten Linie vom Ansitz aus, aber auch auf der Pirsch. Ein erfahrener Guide führt normalerweise zwei Jäger. Gegen einen Aufschlag von 75 Mark pro Tag kann auch eine Jagdführung 1:1 gebucht werden.
In Schonen, der südlichsten Provinz, stammt der derzeitige Weltrekord nach CIC. Erlegt wurde der Bock 1982. Das Gehörn (mit Oberkiefer) brachte 965 Gramm auf die Waage (246,90 CIC-Punkte). Aber auch heute noch werden kapitale Böcke in Schonen gestreckt: Zwischen 500 und 650 Gramm liegen die Gehörngewichte dieser kapitalen Böcke. Diese bringen Bewertungen zwischen 160 und 170 CIC-Punkten.
Eine Jagdwoche inklusive zweier Böcke bis 379 Gramm kostet hier 3800 Mark, weitere Böcke werden nach Preisliste berechnet (je nach Gehörngewicht kosten sie zwischen 1 000 und 6 500 Mark; siehe dazu die Tabelle mit Preisvergleichen). Termine liegen zwischen dem 1. Mai und 15. Juni beziehungsweise dem 16. August und 31. Oktober.
Die Anreise ist einfach, in der Regel mit dem Flugzeug (Kosten ab 500 Mark) nach Malmö beziehungsweise Kopenhagen bei den Jagden in Südschweden, dann mit dem Auto bis zum Bockrevier.
Andere Bockländer Das waren die interessantesten Bockländer, in der Regel mit gu-tem Rehwildbestand und entsprechender Wilddichte, die zusammen erfolgreiche Jagden auf starke Trophäen bieten können. Es gibt aber auch eine Reihe anderer Länder, die entweder nur bedingt oder nur für Spezialisten zur Bockjagd geeignet sind, wie zum Beispiel die Ukraine, Litauen und Westrußland.
Zwar ist es richtig, dass der jetzige SCI-Weltrekordbock aus der Ukraine kommt und trotz seines Gehörngewichtes von „nur“ 630 Gramm von den äußeren Maßen her mit den ungarischen Spitzenböcken (die über 700 Gramm wiegen) identisch ist, dennoch wird die Ukraine niemals ein großes Bockland werden. Dort gibt es nur wenige gute Bockreviere mit geringer Abschussquote, die in der Regel Jahre im voraus ausverkauft sind.
Wenig bekannt ist, dass auch in Russland eine Jagd im kleinen Rahmen (ein bis zwei Jäger pro Gruppe, Jagdtermine in der zweiten Julihälfte) auf starke europäische Böcke möglich ist. Solche Jagden finden im äußersten Südwesten des europäischen Teil Russlands an der Grenze zur Ukraine (um die Stadt Belgorod) statt und sind in erster Linie wegen ihrer außerordentlich günstigen Preise interessant.
So zahlt der Jäger für ein achttägiges Programm (mit fünf Jagdtagen) 1 150 US-Dollar, dazu wirklich günstige Abschussgebühren, zum Beispiel für einen 500-Gramm-Bock nur 700 Dollar.
Ich habe sie bis heute nicht bejagen können; es spricht aber alles dafür (sowohl die dort erlegten und mir bekannten Trophäen als auch günstige Abschussgebühren), dass dieses neue Bockgebiet es wert ist, einmal getestet zu werden.
Es gibt sehr viele und unterschiedliche Bockjagden in Europa, sicher für jeden Geschmack etwas, und ich hoffe, auch mit diesem Beitrag den einen oder anderen Bockjäger anregen zu können, etwas zu wagen, was er sich bisher nicht zugetraut hat.