„Großwild bedeutet großes Geld“ sagte die Moderatorin im südafrikanischen Fernsehsender eNCA, als sie Professor Peet van der Merwe interviewte.
Links vom Zaun Felder, rechts beginnt das Jagdgebiet mit Nashörnern, Antilopen und Elefanten. Das Foto erklärt, warum in Südafrika Wildreservate und Jagdfarmen gezäunt sein müssen. (Foto: Rolf D. Baldus)
Er stellte die Ergebnisse einer Studie der Nordwest Universität vor, die regelmäßig die Bedeutung der Jagdwirtschaft für Südafrikas Ökonomie untersucht. Der Sektor wächst unaufhörlich, zwischen 2017 und 2022 beispielsweise um 88 Millionen Euro.
Derzeit fließen aus der Jagd alljährlich mindestens 750 Millionen in Südafrikas Wirtschaft. 80 % kommen von den 200.000 einheimischen Jägern, 20% von ausländischen Jagdgästen. Dabei stellen die USA das größte Kontingent. Ein südafrikanischer Jäger gibt im Jahr rund 3.000 Euro aus. Er jagt meist des Wildbrets wegen, das er zu dem beliebten Biltong verarbeitet. Ein Ausländer bleibt zehn bis zwölf Tage und lässt neben dem von ihm erbeuteten Wildfleisch immerhin 25.000 Euro zurück.
Van der Merwe: „Mehr als 80 % der einheimischen Jäger sind der Meinung, dass der Jagdtourismus den beteiligten Gemeinden mehr Einkommen verschafft, die Beschäftigungsmöglichkeiten in dem jeweiligen Jagdgebiet erhöht, dort Wirtschaft und Lebensstandard verbessert und dass er hilft, kulturelle Traditionen für künftige Generationen zu erhalten.“ Die private Wildtierindustrie sei nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des touristischen Angebots des Landes, sondern auch ein integraler Bestandteil der Wirtschaft. Ihr Wert dürfe nicht unterschätzt werden, und man müsse alles tun, um die Jagd zu erhalten, zu fördern und auszubauen.
rdb