Meldungen Tadschikistan: Weltrekord Buchara Markhor von österreichischem Jäger erlegt

Tadschikistan: Weltrekord Buchara Markhor von österreichischem Jäger erlegt


03.02.2016

Am 31. Januar hat ein Jäger aus Österreich eine Buchara Schraubenziege (Capra falconeri heptneri) im tadschikischen Pamir erlegt.

 
Der Markhor hat das reife Alter von 11 Jahren und eine Hornlänge von 124 cm (Foto: Fair Hunt)
Die vorläufige Feldvermessung ergab eine Hornlänge von 124 cm. Eine genaue Messung wird in naher Zukunft vorgenommen werden. Derzeit ist die Gruppe noch auf der Jagd nach Steinbock. Der Markhor hat das reife Alter von 11 Jahren.
 
Ganz offensichtlich handelt es sich hier um den neuen Weltrekord. Damm und Franco schreiben in ihrem Caprinae Atlas (CIC und Rowland Ward 2014), die größte bekannte Trophäe komme aus Usbekistan (Jahr 2000) und messe 108,0 cm. Jedoch trägt der Schutz, den die lokale Bevölkerung den Schraubenziegen seit etwa 2004 angedeihen lässt, nunmehr Früchte. Es gibt es derzeit vier Hegegemeinschaften, die von einzelnen Familien bzw. lokalen Dörfern betrieben werden.
 
Der Wissenschaftler und Naturschützer Stefan Michel, der viele Jahre in der Gegend gearbeitet hat, berichtet, dass dieser Schutz zu einer beträchtlichen Erholung der Wildbestände geführt hat. Wildzählungen in den Jahren 2012 und 2014 ergaben 1.108 bzw. 1.300 direkt beobachtete Schraubenziegen. Diese Zahlen sind höher als die Gesamtschätzung für Markhor in den drei ehemaligen Sowjetrepubliken Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan zusammen in den 1970er Jahren.
 
Die Jagderlöse bleiben nach Abzug der staatlichen Lizenzgebühren in den Gemeinden vor Ort. Es handelt sich dabei um Nettobeträge von über 50,000 Euro pro Jagd. Dies ist der Anreiz für die Bevölkerung vor Ort, die Markhore zu schützen und nicht mehr des Fleisches wegen zu bejagen. Das neue Jagdsystem ist ein gutes Beispiel dafür, dass die so genannte Trophäenjagd kein Selbstzweck ist. Als Hegejagd ist sie aus Naturschutzsicht nur Mittel zum Zweck.
 
Für dieses System der Hegejagden erhielten die tadschikischen Conservancies im Jahr 2014 den so genannten Markhor Preis des Internationalen Rates für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC). Er wird vergeben für Beispiele der Erhaltung der Artenvielfalt durch nachhaltige Nutzung, insbesondere die Jagd.
Es ist zu erwarten, dass auch dieser Rekord nicht lange bestehen bleibt. Durch den besseren Schutz seit 2004 hat sich die Altersstruktur spürbar verbessert, und es gibt wieder viele alte Böcke. Der Jagderfolg beträgt 100%.
 
Ein deutscher Jäger, der im letzten November im selben Gebiet Markhore bejagt hat, äußerte sich tief beeindruckt von der Gastfreundschaft und den jagdlichen Fähigkeiten der lokalen Conservancy Mitglieder. Er bewertete seine Jagd, die bei „Westfalia-Jagdreisen“ gebucht worden war, als in jeder Hinsicht ausgezeichnet.
Die Rekordjagd wurde vom österreichischen Ausstatter „Fair-Jagd abgewickelt.
 
Die Jagden können allerdings auch direkt bei den dörflichen Veranstaltern gebucht werden. Diese werden auf der bevorstehenden Jagdmesse in Dortmund vertreten sein und sich damit als weltweite Premiere zum ersten Mal international vorstellen. Ihr Gastgeber dort ist die Jagdschule Grambow (Halle 7, Stand C42). Neben den sehr teueren Jagden auf Schraubenziegen kann man bei den Conservancies auch Jagden auf Keiler sowie Steinböcke buchen. Auch diese Jagden wurden in den letzten Jahren sehr erfolgreich abgewickelt.
 
Dr. Rolf D. Baldus
 


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