Meldungen US-Auktion: Spitzmaulnashorn-Abschuss in Namibia

US-Auktion: Spitzmaulnashorn-Abschuss in Namibia


Nashorn
 

12.11.2013

Es hörte sich ehrenwert an, das Vorhaben des Dallas Safari Clubs (DSC). Ein Nashorn-Abschuss um den Fortbestand der Population zu sichern. Doch Aussagen der namibischen Regierung geben dem nun einen mehr als faden Beigeschmack.

 
Abschuss-Auktion inklusive Trophäenimport
 
Es ist das erste Mal, dass Namibia außerhalb des Landes einen Abschuss verkauft. Auf dem jährlichen Kongress des DSC Mitte Januar in Dallas soll dieser versteigert werden. Eine wohl einmalige Chance die artgeschützte Spezies mit Unterstützung der namibischen und der US-amerikanischen Regierung zu bejagen.
Bislang war die Jagd auf Elefant und Nashorn in Namibia für US-Amerikaner nicht sonderlich interessant. Eine strenge Auflage für Trophäen artgeschützter Spezies, die vom Washingtoner Artenschutzabkommen CITES gelistet wurden, versauerte jeden noch so schönen Gedanken an die Pirsch auf das exotische Wild. Doch bei diesem Abschuss ist die Einfuhr der seltenen Trophäe inklusive. Aus diesem Grund wird ein Betrag von bis zu 1 Millionen US Dollar erwartet. Der hohe Erlös soll den Fortbestand der Spitzmaulnashörner sichern.
 
 
100 Prozent zum Schutz der Spezies
 
100 Prozent des Erlöses sollen in den Schutz der gefährdeten Spezies fließen. In einer Pressemitteilung schlüsselt der DSC auf, welche bereits bestehenden Maßnahmen der Regierung finanziell gefördert werden sollen: Helikopterflüge zur Bestandserhebung, Ultraschalluntersuchungen für tragende Kühe, Möglichkeiten für den Transport sowie die Entwicklung einer Drohne mit Infrarotkamera zum Schutz vor Wilderei. Dafür verzichtet selbst der Auktionator auf seine Provision und ein auf Artenschutz spezialisierter Rechtsanwalt bemühte sich um die steuerliche Einstufung der Auktion als „non-profit public charity“.
 
 
Namibia: Stabile Population der gefährdeten Art
 
Das Spitzmaulnashorn steht bei CITES, dem US Fish& Wildlife Service sowie der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen (IUNC) auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Vor allem Wilderei macht der Spezies zu schaffen. Das Horn des Nashorns hat einen hohen Wert auf dem Schwarzmarkt. Die traditionelle chinesische Medizin feiert es als Wunderheilmittel, welches gegen Potenzschwäche wie auch gegen Grippe helfen soll.
Namibia ist eines der wenigen Länder, die eine verhältnismäßig stabile Population mit 1.795 Stücken aufweisen. Daher spricht CITES eine jährliche Abschussquote von 5 Spitzmaulnashörnern dem Land im südwestlichen Afrika zu.
 
 
„Das Geld geht in die Regierungskasse“
 
Wie die namibische Allgemeine Zeitung nun berichtet, ist es jedoch unklar, was mit dem Geld geschehen wird. „Das Geld geht in die Regierungskasse“, zitiert die Zeitung Uahekua Herunga, den Minister für Umwelt und Tourismus. Weitere Maßnahmen bleiben im Dunkeln. Klar ist jedoch, dass mit dem zum Abschuss freigegebenen Spitzmaulnashorn die namibische Trophäenjagd für die USA attraktiver gemacht werden soll. Ob die nachhaltigen Ansätze einer Reinvestition weiter verfolgt werden, ist fraglich.
 
 
dmk
 
 
 
 

Die mobile Version verlassen