Im Yellowstone Nationalpark im Nordwesten der USA sollen einige tausend Büffel (Bison) abgeschossen werden.
Im Yellowstone Nationalpark im Nordwesten der USA ziehen gut 10.000 Bisons ihre Fährten. (Foto: Donyanedomam /AdobeStock)
Das sieht der gerade veröffentlichte Managementplan der Nationalparkbehörde vor.
Im Park ziehen gut 10.000 der Wildrinder ihre Fährten. Nach Meinung der Wissenschaftler kann der Park aber nur 3.500 bis 6.000 Tiere ernähren. Außerdem tragen viele das Brucellose Bakterium in sich. Nur ein Drittel der Fläche des 9.000 qkm großen Parks eignet sich als Bisonhabitat. In den letzten 40 Jahren wurden bereits etwa 14.000 Büffel geschossen oder in andere Gebiete verbracht.
Um 1900 gab es im Park nur noch 23 Bisons, in den ganzen USA 1.000. Inzwischen leben in den USA 20.500 in Schutzgebieten und 420.000 in kommerziellen Herden, die zur Fleischerzeugung genutzt werden. Das Problem: Alle Bestände tragen Rinderblut in sich und sind nicht mehr reinrassig. Die Yellowstone Population soll davon am wenigsten betroffen sein. Offenbar ist sie dem ursprünglichen Bison, von dem es einst Millionen im Westen der USA gab, am ähnlichsten.
Das Management wird auch dadurch verkompliziert, dass die „ersten Nationen“, also die Ureinwohner, eine besondere kulturelle Beziehung zu ihrem früheren Jagdwild haben und bei den Entscheidungen beteiligt werden wollen. Am 4. Juni wurde im Yellowstone zum ersten Mal ein seltenes weißes Büffelkalb geboren. Dies ist von besonderer mythischer Bedeutung und könnte die Haltung der Stämme beeinflussen. Das Büffelmanagement steht mitten im Konflikt zwischen ökologischen Notwendigkeiten, den Interessen der Rinderindustrie, den Ureinwohnern und der Tierlobby. Der verantwortliche „US Fish- and Wildlife Service“ ist nicht zu beneiden.
rdb