Hirschbrunft am Schwarzen Meer Gerhard Klingler B ulgarien wird oft als Klassiker für die Jagd auf kapitale Rothirsche bezeichnet. Heute gibt es dort tatsächlich wieder einige Reviere mit gewaltigen Hirschen und Keilern. Weitere Areale unternehmen zudem erhebliche Anstrengungen. Sie sind auf dem besten Weg, die Ansprüche der Jagdgäste zu erfüllen. In einem dieser Reviere habe ich in der vergangenen Hirschbrunft gejagt. Auf der Dortmunder Jagdmesse 2016 lernte ich Konstantin kennen. Er erzählte mir von einem interessanten Rotwildrevier in Nordostbulgarien, das von einem jungen, ehrgeizigen Revierleiter erfolgversprechend aufgebaut wird. Das 30.000 Hektar große Areal Preslav liegt in der Ludogorie-Ebene zum Vorbalkangebirge. Gut die Hälfte der Revierfläche ist mit mitteleuropäischen Laubbäumen wie Buche, Eiche, Linde, Ahorn und Wildbirne bestockt. In höheren Lagen herrscht Mittelgebirgscharakter mit Nadelbäumen. Die fruchtbaren Ebenen werden ackerbaulich mit großen Getreideund Maisflächen bewirtschaftet. Meine Neugierde war geweckt! Guten Appetit! Bei der Ankunft im Jagdhaus wartet bereits Köchin Nela auf uns, während Jagdleiter Janko noch Hirsche im Revier verhört. Am nächsten Morgen vor Tagesanbruch fahre ich mit Jagdführer Juilko ins Revier. Eine halbe Stunde tuckert der Diesel durch die schwindende Nacht. Die Lichtkegel des Scheinwerfers deuten an, dass mein Begleiter den Wagen auf einem Feldweg ausrollen lässt. Über uns funkeln die Sterne am Nachthimmel, während ich meine Repetierbüchse lade. An der linken Wegseite verläuft eine Dornenhecke, rechts beginnt der Waldrand. Unser Ziel ist eine offene Kanzel am Waldsaum, zu der wir im Bestand pirschen. Oben angekommen, vergewissere ich mich noch einmal mit angefeuchtetem Finger über die Windrichtung. Noch ist es zu dunkel, um etwas sehen zu können. Ich schließe die Der Plan: einen Rothirsch der 9-Kilo-Klasse strecken. Die Ausführung vor Ort: perfekt organisiert! Fazit: So lässt sich’s jagen ... 41JAGEN WELTWEIT 3/2017