Als man am vergangenen Wochenende bei Purros (Nordwest-Namibia, Region Kuene) die Kadaver dreier Löwen fand, ging damit das Märchen der Wüstenlöwen zu Ende. Das ehemals sechsköpfige Rudel wurde durch Wilderei und Giftköder gänzlich ausgerottet – ein herber Schlag für die Umweltschutzorganisationen, aber auch den regionalen Tourismus.
Ein Safari-Reiseführer entdeckte am vergangenen Samstag drei Löwenkadaver, als er von Purros aus etwa 15 Kilometer den Fluss Hoarusib hinauf nach der beliebten Touristenattraktion suchte: den Wüstenlöwen.
Man vermutet, dass die Raubkatzen vergiftet wurden. Allerdings weiß man nicht, wie und von wem. Dr. Flip Stander, der das Hoarusib-Rudel von Anfang an wissenschaftlich begleitet hat, vermutet, dass Strychnin benutzt wurde. Um genau festzustellen, an welchem Gift die Raubtiere verendeten, nahm er für Laboranalysen Gewebe-, Haut- und Haarproben. Um zu verhindern, dass sich weitere Tiere daran vergiften, verbrannte man vorsichtshalber die Kadaver.
Das Rudel setzte sich ursprünglich aus sechs Löwen zusammen. Ein Männchen wurde im März 2010 auf Beschluss des Purros-Hegegebietsvertreters, der Jagdkonzessions sowie der Naturschutzbehörde und der Forschungsgruppe um Dr. Stander zum Abschuss freigegeben. Die beiden anderen Löwenmännchen wurden kurz darauf illegal erlegt. Mit der Vergiftung der drei Löwenweibchen wurde nun das Hoarusib-Rudel gänzlich ausgerottet.
Bilder der Wüstenlöwen Leonardo, Morada, Tawny, Maya, Indigo und Crimson
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