Im Norden der Zentralafrikanischen Republik fand eine Wildzählung aus der Luft statt.
Ein Gebiet von rund 64.000 km2 wurde beflogen. In den Jagdgebieten und Nationalparks dort gab es einst reiche Wildbestände. Doch im Lande herrscht Bürgerkrieg, und die öffentliche Ordnung ist zusammengebrochen. Milizen, Banditen und berittene Wilderer aus dem Sudan haben das Wild gezehntet.
Elefanten wurden bei der Zählung überhaupt keine mehr gesehen. Einige der vom Aussterben bedrohten Kordofan Giraffen sowie Rieseneland, Büffel, Roan und andere Antilopen stellten die Wissenschaftler noch in geringen Zahlen fest.
Ein Blick zurück in die Vergangenheit: Leider gehören die reichen Wildbestände im Norden der Zentralafrikanischen Republik der Vergangenheit an (Foto: Shutterstock)
Vor 40 Jahren lebten 35.000 Elefanten in dem Gebiet. Zehn Jahre später waren 90 % davon schon verschwunden. 2010 wurden noch 68 Elefanten gezählt. Die vor Ort tätige amerikanische „Wildlife Conservation Society“ empfahl neben anderen Maßnahmen ein fünfjähriges Jagdverbot. Dabei sind wegen der Sicherheitslage fast alle Jagdblocks schon aufgegeben werden. Schwer bewaffnete Terroristen der „Lord’s Resistance Army“ hatten vor einem Jahr auch eine Jägergruppe des Berufsjägers Jacques Lemaux überfallen.
Wie durch ein Wunder war trotz Beschießung mit Kalashnikovs niemand verletzt worden. Die Jagdcamps wurden geplündert, und Wilderer haben jetzt die Jagdgebiete übernommen.
Außer Lemaux arbeitet in der ZAR noch der Berufsjäger Alain Lefol. Beide meiden jedoch den Norden und jagen mit Kunden Bongo und andere Waldantilopen im Urwald.
rdb