.500 A-Square


Die. 500 A-Square war die erste von Arthur Alphin für A-Square entwickelte Fabrikpatrone. Grund waren die Probleme Alphins mit der .458 Winchester Magnum bei einer Safari in Mosambik. Auf der Suche nach einer leistungsfähigeren Patrone stieß Alphin auf die .460 Weatherby, doch deren Geschossgewicht war ihm noch zu gering und er weitete die Hülse auf .500 auf

Heft 03/2006
Der erste Einsatz dieser Patrone in Afrika erfolgte 1976, und die Stoppwirkung und Durchschlagskraft ließen keine Wünsche offen. Mit 600 Grains schweren Geschossen (39 g) erreicht die .500 A-Square eine  Mündungsgeschwindigkeit von 750 m/s und damit eine Mündungsenergie von gewaltigen 10 936 Joule. Dazu erwies sich die .500 A-Square auch als sehr präzise. Dadurch wurde die neue Patrone bei professionellen Jagdführern recht schnell beliebt, die eine maximale Aufhaltekraft wollten und trotzdem eine Patrone, die auch einen etwas weiteren Schuss zuließ, um angeschweißtem Wild den Fangschuss anzutragen, wenn es auf größere Distanz in Anblick kam.
 
Ein Problem dabei ist allerdings der gewaltige Rückstoß der .500 ASquare. Wird eine Zieloptik montiert, sollte sie genügend weit vom Auge des Schützen entfernt sein. Die original ASquare- Repetierbüchsen hatten daher ein Kurzwaffenzielfernrohr mit 40 Zentimeter Augenabstand vorn auf dem Lauf montiert. Damit ließ sich die Präzision der .500 A-Square sicher umsetzen. „Sitzend aufgelegt“ ist allerdings nicht die ideale Schussposition einer Büchse in diesem Kaliber. Waffen sind meist Custom- Anfertigungen oder die von ASquare vertriebenen Modelle. Gern werden auch .460 Weatherby- Waffen mit einem neuen Lauf versehen. Dieser Umbau ist recht einfach und preisgünstig.
Fabrikpatronen werden zurzeit nur von A-Square gefertigt, wobei die A-Square Patronen in Deutschland zurzeit nicht lieferbar sind. Ein Problem ist die Hülsenbeschaffung. Neben dem recht teuren Weg der Hülsenbeschaffung durch Verschießen von Originalpatronen – soweit erhältlich – sind .500 A-Square-Hülsen nur noch von der Firma Johannsen aus Neumünster, unter Wiederladern bekannt für seltene Komponenten, zu bekommen. 6,60 Euro pro Hülse müssen allerdings einkalkuliert werden. Umformen aus .460 Weatherby ist natürlich auch möglich, aber diese Hülsen liegen auch nicht gerade oft auf dem Schießstand herum und sind als Neuhülsen kaum günstiger. Bei den Geschossen sieht es da schon wesentlich besser aus. Erforderlich ist ein Geschossdurchmesser von .510, also 12,95 Millimeter.
 
Dieser Geschossdurchmesser ist nicht so selten, denn auch bekannte Randpatronen wie die .500 NE, .500 Jeffery oder die 50-100 WCF werden damit laboriert. Die Geschosspalette reicht von 300 bis 700 Grains (19,5 bis 45,5 Gramm), und damit hat der Wiederlader eine recht große Spielwiese. Die 700 Grains schweren Geschosse sind jedoch problematisch, da sie, für die Randpatronen konzipiert, eine zu weit vorliegende Crimprille haben und so die Gesamtlänge überschreiten würden. Werden sie tiefer gesetzt, müssen sie unbedingt eingeklebt werden, um einen sicheren Halt zu erzielen. Bei den leichteren Geschossen ist zu bedenken, dass sie ursprünglich für die alten, langsamen Schwarzpulverpatronen gedacht waren und meist über sehr dünne Mäntel verfügen. Beim Einsatz auf Wild ist daher mit geringer Tiefenwirkung zu rechnen. Sie sind nur zum Übungsschießen oder mit reduzierten Ladungen einsetzbar. Als Treibladungsmittel müssen hier die mittelschnell abbrennenden Sorten eingesetzt werden, denn die Hülse der .500 A-Square ist fast zylindrisch und hat keine Schulter. Gut geeignet sind Pulver wie Kemira 150, Hodgden 4895 oder Rottweil R 907. Die Werkzeugbeschaffung ist nicht schwierig, die großen Firmen wie RCBS oder auch Triebel können Matrizensätze liefern. Die gehören allerdings zur Custom- Klasse und sind entsprechend teuer.
So kostet der RCBS-Matrizensatz 339 Euro. Als Zündhütchen sollten nur starke Magnumzünder benutzt werden. Es empfiehlt sich, die Geschosse durch einen Crimp festzulegen, wenn eine Crimp-Rille vorhanden ist, oder sie einzukleben. Als Testwaffe wurde eine Blockbüchse mit einer Lauflänge von 65 Zentimetern benutzt.
 
 
 
Hansgeorg Arndt

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