Meldungen Welt: Angriffe von Raubtieren auf Menschen

Welt: Angriffe von Raubtieren auf Menschen

Raubtiere faszinieren schon immer Menschen. Da das Zusammenleben mit ihnen von vielen Konflikten begleitet wird, ist ihr Schutz nicht einfach. Ein Autorenteam dokumentiert in einer neuen Veröffentlichung die Angriffe von Karnivoren auf Menschen.

Attacken von Löwen auf Menschen erscheinen oft in keiner Statistik. (Quelle: Bernd Grumblies/Archiv Baldus)

Das wissenschaftliche Journal „Plus Biology“ veröffentlichte jetzt eine Studie zu Angriffen von Großkatzen, Wölfen und Bären auf Menschen.

Insgesamt wurden 12 Tierarten im Zeitraum zwischen 1950 und 2019 berücksichtigt. Die Forschenden fanden in der Literatur insgesamt 5.440 Vorfälle, von denen 32% tödlich verliefen. 68% hatten nicht tödliche Verletzungen zur Folge. Sie stellten dabei einen zunehmenden Trend fest. In Ländern mit höheren Einkommen passieren die Unfälle eher bei Freizeitaktivitäten, während sie in armen Ländern meist während Tätigkeiten zum Lebensunterhalt geschahen.

Im einzelnen handelte es sich u.a. um 1.337 Lippenbären, 1.047 Tiger, 765 asiatische Schwarzbären, 664 Braunbären, 414 Wölfe, 403 amerikanische Schwarzbären, 282 Löwen und 205 Leoparden.

Es gibt große regionale Unterschiede beim Verhalten der Raubtiere. Dies belegen die Autoren am Beispiel des Wolfs. Sie fanden in Europa und Nordamerika nur 25 Vorfälle. Meistens waren die Wölfe an den Menschen gewöhnt. In Indien hingegen griffen Wölfe den Menschen als Fraßbeute an (wenigstens 300 Vorfälle).

Die Autoren räumen ein, dass sie viele Vorfälle, insbesondere bei großen Raubkatzen nicht berücksichtigen konnten, da diese nicht dokumentiert wurden. In der Tat bietet die Studie nur eine erste Annäherung an die Problematik, da in armen Ländern die meisten Fälle auf dem Lande fern der Metropolen geschehen und überhaupt nicht registriert werden. Löwen sind ein gutes Beispiel. Während der Artikel für ganz Afrika 282 Löwenangriffe vermeldet, ist die Zahl der Vorfälle allein im ostafrikanischen Tansania deutlich höher.

rdb

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