.338-06


Auch auf stärkeres Wild, wie hier ein kanadischer Elch, ist die .338-06 mit dem richtigen Geschoss eine gute Wahl Fotos: Norbert Klups, Horst Niesters
 

JAGEN WELTWEIT 1/2011

Die .338-06 gibt es schon seit Jahrzehnten, sie war aber lange Zeit eine reine Angelegenheit für den Wiederlader. Es dauerte, bis diese „Wildcat“ 1995 zur Fabrikpatrone wurde.

Von Norbert Klups

 
Die aufgeweitete .338-06 zwischen der .30-06 (l.) und der 8,5 x 63
A-Square hat 1995 die Patrone standardisiert und als .338-06 A-Square vermarktet. Auch Weatherby nahm das Kaliber .338-06 ins Programm. Bei amerikanischen Jägern ist sie sehr beliebt und wird dort „Poor Man’s Magnum“ genannt. Als Basishülse dient die .30-06 Springfield, deren Hülsenhals auf .338 aufgeweitet wird. Eine .30-06-Repetierbüchse kann durch den Wechsel des Laufes auf das neue Kaliber umgebaut werden. Es ist auch möglich, einen ausgeschossenen .30-06 Lauf auf das größere .338er Kaliber aufzuziehen und so mit geringen Kosten wieder eine neuwertige Büchse zu bekommen. Durch den größeren Geschossdurchmesser können schwerere Geschosse eingesetzt werden, als dies bei der .30-06 möglich ist. Für das starke nordamerikanische Wild ist die .338-06 gegenüber der .30-06 dadurch im Vorteil.
 
 

 
Der Anwendungsbereich für den Jagdreisenden liegt aber eher bei mittelschwerem Wild auf kurze und mittlere Distanzen. Die .338-06 ist oft in den Händen amerikanischer Bären- und Elchjäger zu finden, gilt aber auch als gute Patrone in einer leichten, handlichen Pirschbüchse für den Afrikajäger. In Europa ist die Patrone auf Hirsch und Sau einsetzbar. Hier hat sie Konkurrenz in der 8,5 x 63, die bei ähnlicher Leistung den gleichen Anwendungsbereich abdeckt. Die 8,5 x 63 hat aber eine steile Schulter, während die .338-06 nur einen Schulterwinkel von 35 Grad aufweist.
 
 

 
Für den Wiederlader steht ein großes Geschossangebot zur Verfügung, denn der .338er-Durchmesser ist gut bestückt. In diesem in den USA beliebten Kaliberbereich sind auch viele moderne Spezialgeschosse erhältlich. Zu schwere Geschosse sind nicht ideal, da sie nicht auf eine vernünftige Geschwindigkeit gebracht werden können. Das optimale Geschossgewicht für die .338-06 liegt zwischen 180 und 250 Grains. Hier gibt es auch genügend Auswahl für jeden Zweck. Hülsen können durch das einfache Aufweiten der .30-06 preisgünstig hergestellt werden. Dazu reicht der normale Matrizensatz. Das ist ein großer Vorteil, denn .30-06-Hülsen sind in guter Qualität billig zu bekommen. Ladewerkzeuge sind bei allen großen Herstellern erhältlich und dazu preiswert, denn sie gehören zur Standardkategorie.
 
 

 
Bei den Treibladungsmitteln haben sich besonders Kemira N 150 und N 140 sowie IMR 4895 bewährt. Mit letztgenanntem wurde nicht nur eine ausgezeichnete Präzision, sondern auch eine sehr hohe Leistung erzielt. In Anbetracht des beschränkten Hülsenvolumens sind nur die mittelschnell brennenden Pulver wirklich brauchbar. Standardzündhütchen reichen aus, Magnumzünder verbessern aber manchmal die Präzision. Durch die kleine Hülse ist es auch kein Problem, reduzierte Ladungen zu fertigen und die Patrone in den Leistungsbereich der .308 Winchester zu bringen. Für reduzierte Ladungen hat sich besonders Hodgdon 322 als sehr brauchbar erwiesen. Das Angebot an Fabrikpatronen ist sehr klein. A-Square hat drei, Weatherby eine Laborierung im Programm.
 
 

 
Geschosspalette .338-06
 

 

Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, in der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr!

 


 
 
 
 


Die mobile Version verlassen