.338 Federal

Die Patrone stammt aus dem Jahre 2006 und soll den .338er Geschossdurchmesser auch für Kurzsysteme erschließen. Ballistisch schließt sie die Lücke zwischen der .30-06 und .338 Winchester Magnum oder auch 9,3 x 62.

Von Norbert Klups

 
Patronenvergleich_550
Die .338 Federal zwischen der .308 Winchester (l.) und der 8,5 x 63 (r.) Fotos: Norbert Klups
Die .338 Federal ist die erste „Hauspatrone“ des Munitionsherstellers Federal und entstand in Zusammenarbeit mit den Waffenherstellern Sako und Tikka.
Als Basishülse dient die .308 Winchester, deren Hülsenhals auf .338 aufgeweitet wird. Alle anderen Hülsenmaße sind identisch, was den Vorteil hat, vorhandene Büchsensysteme der .308 Winchester ohne Veränderungen auch für die .338 Federal verwenden zu können. Eine .308 Winchester-Repetierbüchse lässt sich deshalb allein durch den Wechsel des Laufes auf das neue Kaliber umbauen. So können preiswerte Büchsen mit Kurzsystem für die ballistisch interessante neue Patrone gebaut werden. Immerhin hat die .338 Federal eine der .30-06 entsprechende Außenballistik, verfügt aber über ein dickeres und schwereres Geschoss. Der Rückstoß liegt ebenfalls im Bereich der .30-06.
Die Neuentwicklung von Federal ist eine gute Patrone für leichte, handliche Pirschbüchsen, wenn es in Afrika auf Plainsgame oder in Nordamerika auf Elch, Karibu oder Schwarzbär geht. Auch bei der Jagd auf Hirsch und Sau ist die kleine, aber leistungsstarke .338 gut einsetzbar.
 

 

 
Federal fertigt schon Laborierungen und verlädt auch hochwertige Jagdgeschosse, die den Anwendungsbereich der Patrone gut abdecken. Das 180 Grains (grs.) schwere Nosler Accubond kommt auf 840 m/s, und das 185 Grains schwere Barnes TSX ist mit 825 m/s nur wenig langsamer. Für schweres Wild ist die Laborierung mit dem 210 Grains schweren Nosler Partition gedacht, die 760 m/s erreicht. Daneben werden noch ein 200 Grains schweres Trophy Bonded und zwei einfache Teilmantelgeschosse mit 185 und 200 Grains Gewicht angeboten. Für den Wiederlader bleibt aber noch genug Spielraum, denn das Geschossangebot im Durchmesser .338 ist sehr groß. In diesem in den USA beliebten Kaliberbereich sind auch viele moderne Spezialgeschosse erhältlich. Schwere Geschosse sind für die kleine Hülse aber ungeeignet, da sie nicht auf eine vernünftige Leistung zu bringen sind. Das optimale Geschossgewicht für die .338 Federal liegt zwischen 180 und 225 grs. Hier gibt es auch genügend Auswahl für jeden Zweck.
 

 

 
Auf starkes Hochwild, wie dieser Alaska-Elch, ist das Kaliber .338 Federal eine sehr gute Wahl.
Hülsen können durch das Verschießen von Fabrikmunition gewonnen werden, lassen sich aber auch sehr einfach aus der Ausgangshülse .308 Winchester umformen. Dazu reicht der normale Matrizensatz. Das ist ein großer Vorteil, denn .308er Hülsen sind in guter Qualität billig zu bekommen. Ladewerkzeuge sind bereits bei allen großen Herstellern erhältlich und dazu preiswert, denn sie gehören zur Standardkategorie.
Bei den Treibladungsmitteln hat sich besonders Kemira N 140, IMR 4895 und Hodgdon Varget bewährt. Mit diesem Pulver wurde nicht nur ausgezeichnete Präzision, sondern auch sehr hohe Leistung erzielt. In Anbetracht des kleinen Hülsenvolumens sind nur die offensiven, allenfalls noch mittelschnell brennenden Pulver brauchbar. Standardzündhütchen reichen aus. Durch die kleine Hülse ist es kein Problem, reduzierte Ladungen zu fertigen und die Patrone in den Leistungsbereich der .308 Winchester zu bringen. Für reduzierte Ladungen ist besonders Hodgdon 4198 brauchbar.
Zur Ermittlung der Ladedaten wurde ein Repetierer mit 58 Zentimetern Lauflänge benutzt. Die Geschwindigkeit wurde drei Meter vor der Laufmündung gemessen.
 

 

 
 

 

 
 

 

 
 

 

 
Weil keine Garantie dafür besteht, mit welcher Sorgfalt und welchen Komponenten der Wiederlader arbeitet, noch in welchem Zustand sich die Waffe befindet, aus der er seine Munition verschießt, erfolgt die Angabe der Ladedaten in jeder Hinsicht ohne Gewähr!
 

 

Die mobile Version verlassen