Starkes Wild gibt es nicht nur in Afrika. Die .375 A-Square ist auch bestens für Elchwild geeignet. Fotos: Horst Niesters, Norbert Klups) |
JAGEN WELTWEIT 5/2012
Die .375 A-Square ist ein echter Leistungs- und Rückstoßhammer! Sie ist jedoch bestens für schweres Wild und weite Entfernungen geeignet.
Von Norbert Klups
Die .375 A-Square zwischen der .375 H & H (l.) und der .378 Weatherby (r.) |
Die .375 A-Square stammt aus dem Jahre 1975 und wurde entwickelt, um die Leistung der .378 Weatherby Magnum aus einer kürzeren Hülse zu duplizieren. Die Patrone sollte in Repetierer-Systeme und Magazinkästen passen, die für die .375 H & H Mag. konzipiert wurden. Der damalige A-Square-Inhaber Art B. Alphin kürzte die Hülse der .378 Weatherby auf die Länge der H & H (72,39 Millimeter) und verlegte die Schulter etwas nach vorn, um mehr Pulverraum zu bekommen. Die .375 A-Square beschleunigt ein 300-Grains-Geschoss auf 890 m/s und ist damit ein ballistischer Klon der .378 Weatherby Magnum. Allerdings produziert sie auch deren Nebenwirkungen in Form eines kurzen, ultraharten Rückstoßes. Der ist gefühlt wesentlich heftiger als bei den echten Großkalibern, wie .500 NE oder .577 NE. Die A-Square braucht etwas weniger Pulver, um die gewünschte Leistung zu erzielen, ist damit also etwas effizienter als die Weatherby, die aber auch aus den 1950er Jahren stammt. Der Vorteil der .375 A-Square ist die Möglichkeit, Repetierer mit normalem Magnum-System dafür einzurichten oder aber Büchsen im Kaliber .375 H & H Mag. aufzurüsten.
Patronen sind nur von A-Square erhältlich. Die Munition ist in Deutschland kaum zu bekommen. Der Wiederlader hat aber eine Menge Möglichkeiten, denn bei den Geschossen sieht es sehr gut aus. Der Geschossdurchmesser von .375 ist recht beliebt, und es gibt eine reiche Auswahl. Die Geschosspalette reicht von 200 bis 350 Grains. Bei vielen Projektilen ist aber zu bedenken, dass sie oft für wesentlich schwächere Patronen gedacht sind und für die .375 A-Square, wenn die volle Leistung gewünscht wird, nicht geeignet sind. Beim Einsatz auf Wild ist dann mit völlig unzureichender Tiefenwirkung zu rechnen.
Der Wiederlader mag bei Bedarf leicht reduzierte Laborierungen anfertigen, die dann im Bereich der .375 H & H liegen. Für den Jagdeinsatz in Europa reicht das in der Regel aus, und diese Patronen schießen sich wesentlich angenehmer. Wegen der großen Gefahr von Nachbrennern und dem detonationsartigen Abbrand dürfen die in der Tabelle angegebenen reduzierten Ladungen auf keinen Fall unterschritten werden. Die .375 ASquare ist da sehr empfindlich. Wegen der ausgefallenen Maße können nur Originalhülsen verwandt werden. Lediglich das Umformen aus der .378 Weatherby
Magnum ist möglich, aber diese Hülsen sind genauso selten zu bekommen. Für die Ermittlung der Ladedaten wurden neue .378 Weatherby Hülsen umgeformt, da .375 A-Square Hülsen nicht zu bekommen waren. Eine Schachtel (20 Stück) .378 Weatherby-Hülsen kostet bei Reimer Johannsen 123,90 Euro.
Magnum ist möglich, aber diese Hülsen sind genauso selten zu bekommen. Für die Ermittlung der Ladedaten wurden neue .378 Weatherby Hülsen umgeformt, da .375 A-Square Hülsen nicht zu bekommen waren. Eine Schachtel (20 Stück) .378 Weatherby-Hülsen kostet bei Reimer Johannsen 123,90 Euro.
Bei den Treibladungsmitteln sind für volle Leistung nur die langsam abbrennenden Pulver, wie Alliant RL-22, Kemira N 165 oder Hodgdon 4831, einsetzbar. Augenmerk gilt den Zündhütchen. Für eine gleichmäßige Anzündung der großen Pulvermenge sind besonders starke Magnumzünder notwendig. Die besten Ergebnisse wurden mit Federal 215 und RWS 5333 erzielt. Matrizensätze sind von RCBS zu bekommen und kosten die Kleinigkeit von 339 Euro.
Zur Ermittlung der Ladedaten wurde eine Repetierbüchse mit 65 Zentimeter Lauflänge benutzt. Die Geschwindigkeit wurde 3 Meter vor der Laufmündung gemessen.