Pony Ma und Jack Ma sollen mit jeweils geschätzten 40 Milliarden Dollar Chinas reichste Männer sein.
Doch damit tun sie Gutes. So zeichnet die von ihnen gegründete „Paradise Foundation“ Wildhüter in Afrika für Mut und Opferbereitschaft bei der Rettung der gefährdeten Elefanten und Nashörnern des Kontinents aus. Zehn Jahre lang werden 50 Ranger aus ganz Afrika 3.000 US-Dollar als Auszeichnung erhalten. VIPs wurden zur Preisvergabe in Luxushotels eingeladen, Tierschützer jubelten und Nichtregierungsorganisationen beeilen sich jedes Jahr, ihre Mitarbeiter oder staatliche Wildhüter für die Auszeichnung vorzuschlagen.
Im Einsatz gegen die Wilderei stehen die Scouts in Afrika an vorderster Front. Sie führen einen schlecht bezahlten, gefährlichen und oft vergeblichen Kampf. (Foto: Rolf D. Baldus)
Ohne Frage gehen die Ranger in Afrika einem schlecht bezahlten und höchst gefährlichen Beruf nach. Dutzende geben ihr Leben bei der Verteidigung der ihnen anvertrauten Wildtiere und Schutzgebiete. Sie verdienen jede Unterstützung.
Doch der Schweizer Naturfilmer, Artenschutzaktivist und Ökonom, Karl Ammann, der seit 40 Jahren den illegalen Wildtierhandel in Afrika dokumentiert, nennt die Preisvergabe absurd. Die von den Herren Ma in China betriebenen Online-Auktionshäuser und Internetfirmen, darunter Alibaba, eines der weltgrößten Unternehmen, würden massenhaft mit geschmuggelten Wildtierprodukten handeln. Sie seien selbst wesentlich verantwortlich dafür, dass die Ranger vor Ort ihren Kopf hinhalten müssten.
Der Preis erwecke den Anschein, dass die Wilderei allein in Afrika besiegt werden müsse. Karl Ammann nimmt die Herren Ma und ihre Firmen in Verantwortung. Er hat selbst getestet, wie einfach es ist, in China entgegen aller Naturschutzrhetorik über Internetfirmen gewilderte und geschmuggelte Produkte zu erwerben. Seine Versuche, mit den Stiftungen und Firmen der Preisstifter in Dialog zu treten, scheiterten, so Ammann.
rdb