WILDARTEN Wild Weltweit Pinselohr – Biologie und Bejagung

Pinselohr – Biologie und Bejagung


Karakal
Der rostfarbene Karakal aus Afrika wird nur selten gezielt bejagt.

Luchs-Jagden in Kanada Weltweit gibt es nur wenige gute Möglichkeiten, auf den Luchs zu jagen. Obwohl die größten Erfolgsquoten in Russland zu verzeichnen sind, gibt es immer wieder Jäger, die auch dort – im eigentlichen Hauptjagdgebiet – keinen Luchs erlegen konnten. Ein Jäger, der einmal eine winterliche Luchsjagd erlebt hat, lässt aber nicht leicht von dieser Wildart ab. Bis er Erfolg hat.

Sein nächster Gedanke ist dann natürlich die andere Möglichkeit: die Luchsjagd in Kanada. Nur weiß er oft gar nicht, dass er dadurch vom Regen in die Traufe kommt. Nur zur Luchsjagd nach Kanada zu fahren, wäre nicht zu empfehlen, weil der Jagderfolg auf den Luchs dort zu gering ist.

In Kanada (in erster Linie in Britisch-Kolumbien) wird zwar auf den Luchs gejagt, aber nur im Zusammenhang mit einer winterlichen Pumajagd, nicht speziell auf Luchs. Auch auf Puma wird nur mit Hunden gejagt, eine andere gute Jagdmethode gibt es nicht. Das ist in ganz Nordamerika auch die einzige Jagd, die Erfolg versprechend angeboten wird.

Nur der Puma, nicht der Luchs, wird dabei garantiert. Und wenn der Gast keine Großkatze erlegen sollte (was fast nie passiert), darf er im nächsten Jahr gratis zur Pumajagd kommen. Eine solche Winterjagd (Jagdzeit 15. November bis Ende Februar) kostet in Britisch-Kolumbien um 4.500 US-Dollar. Wenn ein Luchs zur Strecke kommt, zahlt der Jäger zusätzlich für seinen Abschuss 1.500 US-Dollar, für den Rotluchs den selben Preis. (Stand Herbst 2003)

Wenn doch eine spezielle Luchsjagd (zur gleichen Jagdzeit wie beim Puma) ausgehandelt werden sollte, würde sie in Britisch Kolumbien um 3.500 Dollar kosten. In Kanada kann der Jäger pro Jahr nur eine Luchs- und eine Bob Cat-Lizenz, aber mehrere Pumalizenzen bekommen. In Russland dagegen darf man auch mehrere Luchse erlegen.

Der Erfolg einer kanadischen Luchsjagd hängt hier, wie auch in der russischen Taiga, eigentlich nur von den Schneebedingungen ab. Auch in Kanada werden speziell abgerichtete Jagdhunde auf der Katzenjagd eingesetzt, die den zähen Räuber auf den Baum treiben sollen. Der Jäger muss dann bald zur Stelle sein und die Katze erlegen.

Es klingt einfach, funktioniert aber in der Praxis sehr schwer, und die ganze Jagd ist viel spannender und anstrengender als es klingt.

Wenn im Jagdgebiet zu viel Schnee liegt, sinkt der Hund ein, er ist für den Luchs (der mit seinen breiten Branken auch über den Pulverschnee ohne Einsinken schnell flüchten kann) zu langsam und kann ihn nicht einholen. Zu wenig Schnee ist auch schlecht, denn unter normalen Bedingungen hat der Hund gegen den Luchs im Wald läuferisch keine Chance.

Also nur wenn Schneekonditionen ideal sind, kann der Jagdhund den Luchs so hartnäckig und scharf verfolgen, dass er aufbaumt. Neuschnee von nur fünf bis zehn Zentimeter Höhe über dem Harsch ist ideal für die erfolgreiche Hundearbeit. Außerdem muss es im Gebiet auch ruhig und windstill sein, der Wind darf also die Luchsspuren im Schnee nicht verwischen, sonst haben die Hunde keine Chance.

Dieses Raubtier hat keine Angst vor dem Hund. Ein starker Luchs kann jederzeit im direkten Duell auf dem Boden einen Jagdhund töten, das weiß er. Der Räuber baumt nur deshalb auf, weil ihn das lästige Hundegebell stört und nervt. Ein alter schwerer Kuder klettert viel lieber auf den Baum als eine Luchsin, die oben gar nicht lange bleibt und sich nicht lang verbellen lässt. Der Kuder dagegen kann auch einen ganzen Tag oben im Baum als „Gefangener“ von gut verbellenden Hunden (so genannten „Treedogs“) bleiben, die dazu speziell abgerichtet werden.

Der Jagderfolg auf den Puma liegt in Kanada bei 100 Prozent, auf den Rotluchs bei 80 und auf den Luchs bei nur 50 Prozent. In Russland (vor allem in der Region Izhevsk) dagegen wirbt man um Jagdgäste für den Luchs mit einer Erfolgsquote um 90 Prozent.

Ob in Kanada oder in Russland, eines muss dem Waidmann klar sein. Er muss hart arbeiten und viel dafür tun, um am Ende diese Katze zu erbeuten.

Auf Karakal in Afrika

 Der Wüstenluchs ist in ganz Afrika weit verbreitet, auf vielen Jagdreisen ist er aber eher eine zufällige Beute. Eine gezielte und erfolgreiche Karakal-Jagd mit speziell dazu ausgebildeten Hunden wird aber im südafrikanischen Ostkap angeboten. Die Jagdmethode ist die selbe wie in Kanada, nur findet sie auf trockenem Boden wie auf der Pumajagd mit Hunden in Arizona statt.

Für diese Jagd wird mit einem 100-prozentigen Jagderfolg geworben. Ein einziger Jagdtag sollte dafür ausreichen, und trotzdem sollten drei Jagdtage eingeplant werden. Bei der Jagdführung 1:1 liegen im Ostkap die Tagessätze um 230 Euro. Die Abschussgebühr beträgt 150 bis 200 Euro, wobei auch für die Hunde 25 Euro zusätzlich gezahlt werden müssen. (Stand Herbst 2003)

Und wenn der Jäger all das Wissen über den Luchs hat und dazu noch die Erfahrung eines Taiga- oder Kanadajägers, wird er als die Krönung seiner Luchsjagd jene wunderschöne Szene selbst erleben, die Gontscharow einmal so eindrucksvoll geschildert hat: „Der Luchs lag auf einem dicken Ast ausgestreckt da und äugte, den von einem Backenbart umrahmten Fang abwärts gerichtet, ruhig auf die unten umhertobenden Hunde. Den Menschen hatte er noch nicht gewittert. Das rauchlose Pulver gab einen trockenen, nicht allzu lauten Knall, als wenn ein Baum vor Frost kracht.

Der Luchs stürzte, krallte sich aber mit den Vorderbranken noch in den Ast und schaukelte so in der Luft. Dann fiel er herab und plumpste schwer in den Schnee. Als der Jäger zur Stelle war, zausten die Laiki bereits an dem verendeten Wild herum…“ JWW

Hansgeorg Arndt


Hansgeorg Arndt

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