Zusammen mit 2.000 anderen Gefangen kamen vier iranische Wildkatzen-Experten in den Genuss einer Amnestie zum Ende des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan.
Iran: Vier Umweltaktivisten nach sechs Jahren Willkürhaft aus Gefängnis entlassen Quelle: Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)
Die iranischen Wissenschaftler und Tierschützer waren 2018 unter dem Vorwurf der Spionage zusammen mit fünf anderen festgenommen worden. Sie hatten die letzten Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Geparden und Leoparden erforscht. Unter anderem hatten sie dabei auch Wildkameras eingesetzt.
Die Behörden hatten behauptet, sie hätten in Wirklichkeit unter dem Deckmantel des Umweltschutzes geheime militärische Informationen gesammelt. Laut der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ hatten sowohl der Geheimdienstminister als auch der Leiter der Umweltbehörde die Möglichkeit von Spionage durch die Biologen jedoch verneint. Die Anklage wurde danach auf „Verderben stiften auf Erden“ geändert.
2019 wurden die vier zu sechs- bis zehnjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Der Leiter der Gruppe, ein Iraner mit zusätzlicher kanadischer Staatsbürgerschaft, war während der Verhandlung im Gefängnis unter mysteriösen und nicht geklärten Umständen zu Tode gekommen. Auch die anderen Inhaftierten erlitten Folter und Misshandlungen.
Weite Teile des Irans leiden unter erheblichen Umweltproblemen, nicht zuletzt als Folge der staatlichen Politik. Proteste dagegen werden als Angriffe auf die Führung der Islamischen Republik kriminalisiert.
rdb