Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat kürzlich den 24. Mai zum Internationalen Tag der Schraubenziege (Markhor) erklärt. In diesem Jahr wird er zum ersten mal begangen.
Ein jagdbarer Buchara-Markhor in Tadschikistan. Das Land war einer der Antragsteller für den Gedenktag. (Quelle: Tajikistan Nature Foundation/Baldus)
Der Markhor ist eine ikonische und ökologisch bedeutsame Wildziege, von der es in Zentralasien etwas über 10.000 Tiere gibt. Sie kommt in mehreren Unterarten in den Ländern Afghanistan, Indien, Pakistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan vor. Die Bestände sind durch Habitatverlust, Konkurrenz mit Weidetieren, Wilderei und neuerdings auch den Klimawandel im Hochgebirge gefährdet. Sie gilt in der Roten Liste der IUCN als „fast bedroht“.
Als Erfolgsgeschichten gelten Tadschikistan und Pakistan. Hier werden alte Böcke nachhaltig durch Gastjäger bejagt. Die Abschussgebühren sind sehr hoch und kommen in unterschiedlichem Ausmaß den lokalen Gemeinden zugute. Am stärksten sind die Bestände dort angewachsen, wo Behörden die Jagd in die Hände der Dörfer vor Ort gegeben haben. Die Quoten sind sehr niedrig, und die Abschussgebühren nähern sich der 100.000-Euro-Grenze oder liegen bei starken Exemplaren auch darüber. Wo es solche Jagd-Projekte gibt, ist die Wilderei aus wirtschaftlichen Gründen so gut wie zum Erliegen gekommen.
Der Welt-Markhortag wurde auf Antrag von acht Staaten, in denen die Tiere vorkommen, proklamiert und soll die Welt auf die Bedeutung der Schraubenziege und ihrer Hege im Hochgebirge aufmerksam machen.
Insgesamt haben die Vereinten Nationen und ihre Unterorganisationen mehr als 100 solcher offiziellen Internationale Tage festgelegt. Daneben gibt es aber auch noch andere Welt-Gedenktage. So ist der erste Samstag im Mai Welt-Fischbrötchentag, und am 26. August kann man den internationalen Tag des Toilettenpapiers feiern, wenn man will.
rdb