Ein staatlich finanziertes Projekt zur Rettung der vom Aussterben bedrohten schottischen Auerhühner kam jetzt nach fünf Jahren zu einem Ende.
Ohne Bejagung der Prädatoren steht es schlecht um die schottischen Auerhühner (Foto: adventure /AdobeStock)
16 Millionen Pfund hat die Nationalparkbehörde „Caingorms“ laut Country Squire Magazine ausgegeben. Doch die Ergebnisse sprechen für sich, so der Direktor für Natur und Klimawandel. Erfolg auf der ganzen Linie, teilt die Behörde in einem Schlussbericht mit. Man hat die Gemeinden und Stakeholder integriert, ist mit 25 Interessengruppen Partnerschaften eingegangen, hat Habitate verbessert. Vor allem hat man aber Pläne produziert – Aktionspläne, einen Auerhahn-Notfallplan, nutzer-initiierte Erholungspläne und strategische Pläne.
Dass in der Zeit der Auerwildbestand aber weiter dramatisch zurückgegangen ist, wird im Erfolgsbericht nicht erwähnt. In den frühen 1970er Jahren waren es 10.000 bis 20.000 Rauhfußhühner. Jetzt sei ein Rückgang von über 75 % nachzuweisen, so das Magazin. Ein Berufsjäger mit 50 Jahren Erfahrung wirft dem Projekt massives Versagen und dem Management fehlende Integrität vor.
Ohne Bejagung der Prädatoren seien die Auerhühner nicht zu retten. Das sei eines der Hauptprobleme dort. Das Projekt und Nationalpark lehnen die Regulierung des Raubwildes aber strikt ab. Als Ergebnis des vermeintlich so erfolgreichen Projekts ging die Zahl der Auerhühner deshalb weiter zurück.
Aber auch dafür hat der Naturschutz eine klare Erklärung. Es wäre beim „Cairngorms Capercaillie Project“ gar nicht um den Erhalt des Auerwilds gegangen. „Die Erhöhung des Auerhuhnbestands ist kein quantifiziertes Ziel im Rahmen des Projekts, da viele Variablen die Populationen beeinflussen, der Zeitrahmen relativ kurz ist und der Schwerpunkt des Projekts auf einem gemeinschaftsgeführten Ansatz zur Arterhaltung liegt.“ Der Notfallplan werde das jetzt regeln – oder auch nicht.
rdb