Australien: Invasive Fische gefährden bedrohte Arten.

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Durch Überschwemmungen verbreiten sich vermehrt Mosambik-Buntbarsche im Mary River und bedrohen dort den Murray-Dorsch, den Australischen Lungenfisch und verschiedene Schildkrötenarten.

Die Mary-River-Schildkröte wird durch die Ausbreitung der invasiven Mosambik-Buntbarsche belastet. (Symbolfoto: Adobe Stock – Rob D Photography)

Eine Studie über die Tierbestände des Mary Rivers in der australischen Region Queensland zeigt, dass sich der invasive Mosambik-Buntbarsch immer stärker verbreitet. Darüber berichtet der Guardian. Laut den Forschern ist der Zuwachs auf die schweren Überflutungen aus dem Jahr 2022 zurückzuführen, wodurch der Fisch in bis dahin für ihn unerreichbare Gebiete vordringen konnte. Mark Kennard, stellvertretender Direktor des Australien River Institutes an der Griffith University, macht das große Sorgen. „Es ist extrem alarmierend, wie viele es von ihnen gibt. Manchmal sieht man hier Tausende von Buntbarsche herum schwimmen“, erzählt er dem Guardian. 

Das sei vor allem für viele heimische Arten ein Problem. Denn wie der Professor erklärt, ist der Fluss ein Hotspot für bedrohte aquatische Tierarten. So befänden sich der Australische Lungenfisch, der Murray-Dorsch und Schildkröten wie die Weißkehl-Schnappschildkröte bereits durch Mensch und Landwirtschaft in einer schwierigen Lage. Nun müssten sie zusätzlich mit dem Buntbarsch um die begrenzte Nahrung kämpfen und ihre Eier vor dem invasiven Fisch beschützen. Kennard macht sich Sorgen um die Existenz dieser heimischen Arten im Mary River. Es müsste jetzt etwas getan werden, sonst könnten sich die Bestände über die nächsten 50 Jahre weiter entscheidend verringern. Der Kampf für die Artenvielfalt wird eine langfristige Angelegenheit, vermutet der Professor.

Leider zeigte die Studie auch, dass sich die Anzahl der bedrohten Fauna nicht über den Lauf der Zeit verbessert hatten, trotz Erhaltungsstrategien. Es gibt aber auch einen positiven Nebeneffekt. So konnten durch die Erhebung viele Lebensräume dieser Tiere ausgemacht werden. Dadurch können Natur- und Artenschutzmaßnahmen in diesen Gebieten besser angepasst werden.

red

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