Die Einfuhr von Jagdtrophäen aus Afrika war bislang nur ein Spezialthema für jagdfeindliche Spendensammelvereine und Auslandsjäger. Doch jetzt ist das Thema in der hohen Politik angekommen.
iBundestag: CDU/CSU fragt nach Trophäenimportverboten (Foto: Bundestag: CDU/CSU fragt nach Trophäenimportverboten (Foto: Marcito /AdobeStock) /AdobeStock)
Mit einer kleinen Anfrage an die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz usw. (BMUV) wollen Friedrich Merz, Alexander Dobrindt und Fraktion, so die Unterzeichnerliste, von der Bundesregierung wissen, wie es in Sachen des „grünen Leuchtturmprojekts Tophäeneinfuhrverbot“ (eigene Formulierung!) weitergehen soll.
Insbesondere geht es um die diplomatischen Eklats und den außenpolitischen Ärger, den Ministerin Lemke wie eine Elefantin im Porzellanladen (eigene Formulierung!) in den letzten Wochen losgetreten hat. Da heißt es: „Was unternimmt die Bundesregierung, um die entstandenen diplomatischen Verwicklungen mit den Staaten des südlichen Afrikas wieder ins Lot zu bringen?“ Oder: „Bringt das BMUV seine grundsätzliche Haltung, dass Einfuhren von Jagdtrophäen im Einzelfall sogar ganz verboten werden sollen, als Haltung der gesamten Bundesrepublik ein?“
Geschickt streut so die Opposition Pfeffer in die Wunde der mangelnden Koalitionsabstimmung. Denn die Grünen-Fraktion und ihre Fachminister ziehen alles, was mit Auslandsjagd zu tun hat, im Alleingang und ohne Beteiligung der Koalitionspartner durch. Das gilt für die Pläne zu Importverboten genauso wie für den Austritt der Bundesrepublik aus dem „Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd“ (CIC) nach über 30 Jahren Mitgliedschaft.
CDU/CSU verweisen darauf, dass von afrikanischen Ministern der Vorwurf „neokolonialen Vorgehens“ gegen Deutschland und andere europäische Staaten erhoben wurde. Erwähnt wird auch, dass bei einer Delegationsreise des Bundestag-Ausschusses für Umwelt, Naturschutz usw. im März 2024 nach Namibia den deutschen Bundestagsabgeordneten deutlich gemacht wurde, dass die Trophäenjagd zu einer der touristischen Haupteinnahmequellen zählt. Sie sei damit von wirtschaftlicher Bedeutung. Außerdem sei von den namibischen Partnern betont worden, dass die regulierte Jagd zum Schutz der Wildtiere und damit zum Arterhalt beitrage.
Wenn solche Delegationsreisen sinnvoll sein sollen, dann empfiehlt sich die Berücksichtigung der Reiseergebnisse bei der Entscheidungsfindung in Berlin.
rdb