Deutschland: Einfuhrstatistik Jagdtrophäen

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Jagdtrophäen geschützter Tierarten bestehen zu knapp zwei Dritteln aus namibischen Bergzebras und Pavianen.

Das Hartmann-Bergzebra: einst als Nahrungskonkurrenz zum Vieh fast ausgerottet, heute dank Jagdtourismus wieder häufig (Foto: Ludwig Siege / Archiv Baldus)

Viel Wind um nichts: Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man sich die Einfuhrstatistik für Jagdtrophäen geschützter Tierarten anschaut und mit den Behauptungen der Jagdgegner über die angeblichen bösen Wirkungen der Jagd in Afrika vergleicht. Zum einen sind es nicht viele Vorgänge. Zum anderen betreffen knapp zwei Drittel aller Einfuhren zwei Tierarten, die überhaupt nicht bedroht sind bzw. das Bergzebra, dessen Zahl gerade aufgrund der Jagd enorm angestiegen ist.

Wie das zuständige Bonner Bundesamt für Naturschutz mitteilt, wurden im Zeitraum von 2019 bis 2023 insgesamt 2.702 Einfuhrvorgänge für Jagdtrophäen von Anhang A- und B-Arten nach Deutschland verzeichnet. Die meisten Trophäen stammten aus Afrika (86 Prozent), gefolgt von Amerika (7,3 Prozent) und Asien (6,6 Prozent). Innerhalb Afrikas kommen drei Viertel aller Trophäen aus Namibia. Im Schnitt sind es 340 pro Jahr. Der Bärenpavian und das namibische Bergzebra Hartmanns-Zebra machen alleine knapp zwei Drittel aller Einfuhren von Anhang A- und B-Arten aus Afrika aus. 

Paviane sind überall in Afrika häufig und aufgrund der landwirtschaftlichen Schäden, die diese Affen verursachen, gelten sie als Schadwild. Farmer dürfen sie deshalb ohne Lizenz erlegen. Für die Einfuhr in die EU braucht es dennoch eine Genehmigung. Die Ursache dürfte sein, dass die Trophäen mit denen gefährdeter Affenarten verwechselt werden können. Genehmigungen für das namibische Hartmanns-Bergzebra, welches nur in Namibia und am Rand von Angola vorkommt, werden inzwischen ohne Einzelfallprüfung erteilt. Die Bestände haben sich seit den 1980ern etwa verdreißigfacht. Die Bejagung durch zahlende Gastjäger hat dabei die entscheidende positive Rolle gespielt.

rdb

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