Nach langen Vorbereitungen und Verhandlungen darf Namibia Wildbret von kleinen Antilopen in die Europäische Union ausführen.
Die Prüfung der Voraussetzungen durch die europäischen Behörden ist abgeschlossen. Dabei ging es vor allem um die Sicherstellung von Hygienestandards. Die erforderlichen Maßnahmen waren auch im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt worden.
Es wird sich bei den Lieferungen vor allem um Springbock handeln. Schon jetzt wird diese Antilope zwecks Fleischerzeugung auf einer Quotenbasis von spezialisierten, kommerziellen Unternehmen erlegt. Das Wildbret wird aber derzeit nur im Lande vermarktet.
Ein kapitaler Springbock. Bislang lag die wirtschaftliche Bedeutung dieser Antilopen im Jagdtourismus und in der lokalen Nutzung des Wildbrets. In Zukunft wird der Export des Wildbrets zusätzliche Erträge ermöglichen und damit den Anreiz zur Hege der Wildbestände erhöhen. (Foto: Rolf D. Baldus)
Die Wiederaufnahme solcher Exporte ist ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung der “Vision Namibia 2030”. Als Ergebnis dieser Politik soll die nachhaltige Nutzung der Wildbestände wichtiger Teil der Wirtschaftsstrategie werden. Dies hätte zur Folge, dass kommerzielle Farmer noch stärker von umweltschädlichen Rindern auf Wildtiere umsteigen. Auch die Wiederbesiedlung von kleinbäuerlich genutzten Gebieten mit Wild würde gefördert. Langfristig hat eine Wildtierwirtschaft ein größeres Potential als die Rinderhaltung. Eine solche Umstellung gilt auch als Anpassung an den Klimawandel.
Wurde 2003 Wildfleisch im Wert von 11 Millionen Namibia-Dollar ausgeführt, waren es 2013 bereits 50 Millionen. Dies entsprach 1.000 Tonnen Fleisch. Namibia stellte dann aber selbst die Exporte ein, um die erforderlichen Qualitätsstandards für die EU durchzusetzen. Damals waren drei Container wegen bakterieller Belastung zurückgeschickt worden.
Wegen des Trends zu natürlicher Nahrung und tierschutzfreundlicher Tierhaltung sieht Namibia ein erhebliches Potential für sein Wildbret auf den internationalen Märkten.
rdb