Goms fordert wolfsfreie Zone

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Für die einen ist es ein Fluch, für die anderen ein Segen: Der Wolf fühlt sich wohl in der Schweiz. Besonders im Goms (Kanton Wallis). Und er hat mächtig Hunger.

 

Haben Jäger bald die Möglichkeit, in der Schweiz auf Wolf zu gehen? Der Bezirk Goms zumindest würde sich freuen. Der eingewanderte Graue macht dort den Einwohnern das Leben schwer. Dass andere Regionen froh um jeden Wolf sind, ändert nichts am Gomser Kurs, bei dem Präfekt Herbert Volken eine klare Position vertritt: Der Wolf gehöre hier nicht her. Er verursache Schäden und müsse schnell beseitigt werden. Volken gibt dem Wolf die Schuld am Wegzug junger Familien, dem verfrühten Abreisen von Touristen und der Angst junger Mütter, ihre Kinder alleine in den Kindergarten zu schicken, wie er der Neuen Züricher Zeitung mitteilt. Es handele sich hier nicht um einen Strukturwandel, sondern um die Nachwehen des Aussetzens von Großraubtieren.
 
Erst am 2. September hatte Goms einen Wolf zum Abschuss freigegeben. Der Graue hatte 39 Schafe in nur einem Monat gefrühstückt (JWW berichtete). Doch einem Abschuss würden lediglich neue Wölfe folgen. Goms müsse wolfsfrei werden, so Volken.
 
Seit 1998 sind rund 40 Wölfe in die Schweiz eingewandert, 20 leben aktuell dort. 2 bis 3 davon im Goms. Sie sind streng geschützt. Der Walliser Jagdchef Peter Scheibler berichtet, dass bereits heute das Gomser Gerental für Besucher kaum zugänglich ist, da ein Vollschutzprogramm bestehend aus Hirten, Hunden und Zäunen durchgeführt wird. Gerade eine Gemeinde, die vom Wandertourismus lebt, könne einen solchen Zustand nicht tragen.
 
 
dmk
 

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