Großbritannien: Gesetzentwurf zum Trophäenverbot in dritter Lesung

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In dritter Lesung berät das Unterhaus am Freitag mal wieder ein Gesetz zum Verbot von Trophäeneinfuhren. Es gibt kaum einen Zweifel, dass der Entwurf parteiübergreifend eine breite Mehrheit findet.

Die Erträge aus der Jagd finanzieren den Naturschutz. Ein Importverbot für Jagdtrophäen macht dies zunichte. (Quelle: Archiv Baldus)

Fast alle parlamentarischen Beiträge zum Gesetz waren emotional, ideologisch und faktenfern. Sie beruhten primär auf Inputs und Fehlinformationen verschiedener jagdfeindlicher Organisationen. Auch zahlreiche Berühmtheiten aus dem Showgeschäft mit Null Sachkenntnis aber viel Gefühl hatten sich für Jagdverbote ausgesprochen. Ein politischer Analyst zu JWW: „Man kann nur hoffen, dass unsere Parlamentarier Gesetze, die unsere Bürger unmittelbar berühren, mit mehr Sachverstand debattieren und verabschieden.“

Beiträge aus der Wissenschaft, die von einem solchen Gesetz wegen der katastrophalen Folgen für den Naturschutz in Afrika abraten, wurden total ignoriert. Dasselbe Los teilte ein Brief der in London akkreditierten Botschafter von Namibia, Simbabwe, Südafrika und Tansania an die britische Regierung. Sie hatten auf die positiven Wirkungen nachhaltiger und geregelter Jagd für die Bevölkerung und die Wildbestände in ihren Ländern hingewiesen. Ohne Wirkung blieb auch ein entsprechendes Schreiben Dutzender Vertreter von Basisorganisation aus dem grenzüberschreitenden KAZA-Naturschutzgebiet. Mit 520.000 qkm ist dieses Schutzgebiet im Süden Afrikas so groß wie Frankreich und Großbritannien zusammen.

Sowohl die Botschafter als auch die Dorfvertreter luden die britischen Abgeordneten ein, sich vor einer Entscheidung doch vor Ort in Afrika ein Bild von den tatsächlichen Verhältnissen zu machen.

rdb

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