Jagdgegner gescheitert!

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Mitte Januar dieses Jahres stellte eine Gruppe von EU-Parlamentariern den Antrag, die Einfuhr von legal erbeuteten Trophäen aus Entwicklungsländern komplett zu untersagen (vgl. hierzu auch JWW 2/2016, Seite 3). Diese Initiative ist kläglich gescheitert: 80 Prozent der EU-Parlamentarier stimmten gegen das Trophäen- Einfuhrverbot.
„Angesichts der derzeit kontroversen Diskussionen zu Jagdtourismus in Politik und Öffentlichkeit ist das klare Bekenntnis der EU-Parlamentarier pro legaler Auslandsjagd sehr wichtig“, so DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe. Und nicht nur das: Die Absage ist auch ein klares Votum gegen den Neokolonialismus einiger EU-Abgeordneter. Denn ein Einfuhrverbot von Trophäen hätte ja beispielsweise für Länder des Südlichen Afrikas ein Exportverbot nach Europa bedeutet. Und das kann’s ja wohl nicht sein, zumal in Zeiten, in denen Freihandel ganz groß geschrieben wird.
Denn nicht nur diese Nationen sind auf den Export von legal erbeuteten Trophäen angewiesen und fördern ihn deshalb. Wie verärgert das Südliche Afrika über die Verbots-Initiative war, bezeugt die Frage eines namibischen Regierungsbeamten. Sie lautet: Wie würden Sie als Deutscher oder Österreicher reagieren, wenn ein Schwarzafrikaner aus der Wüste Namib in die Alpen käme und Ihnen vorschreiben wollte, wie Sie Ski zu fahren hätten?
Kurzum: In vielen sogenannten Entwicklungsländern hat der Jagdtourismus einen hohen Stellenwert. Dafür gibt es viele gute Gründe. Einen brachte das Motto der diesjährigen Generalversammlung des CIC (Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd) auf den Punkt: Hunting is conservation – frei übersetzt: Jagd ist Bewahrung der Schöpfung. Alleine im Südlichen Afrika würden ohne Jagd 55 Millionen Hektar Land verwahrlosen, weil sie sich für keine andere Wirtschaftsform eignen, so der Unternehmer und Inhaber eines privaten Wildreservats (60.000 Hektar) in Simbabwe, Willy Papst. Das entspricht übrigens der Gesamtfläche von Deutschland und Großbritannien.
Und noch etwas wurde auf der Brüsseler Versammlung des CIC deutlich. Beim Thema Cecil – dem erlegten Löwen (siehe auch JWW 5/2015, Seiten 12/13) – warf die westliche Welt auf. Speziell die Stadtbevölkerungen in den Vereinigten Staaten sowie Europa trauerten um die Großkatze. Dass aber seit Dezember vergangenen Jahres 25 Menschen auf dem Schwarzen Kontinent durch Wildtiere getötet wurden, interessiert niemanden. Da stellt sich die Frage: Was ist mehr wert, das Leben eines Tieres oder das eines Menschen?
Hier kann es nur eine Antwort geben, auch wenn sie zunehmend unpopulärer zu werden droht: der Mensch ist höherwertig als jedwedes Tier. Wie fundamental der Unterschied zwischen Tier sowie Mensch – aller Genetik zum Trotz – ist, werde ich in der kommenden Ausgabe von JAGEN WELTWEIT detailliert darlegen. Seien Sie gespannt!
Mit einem kräftigen Horrido
Ihr
Dr. Rolf Roosen
Chefredakteur
 
 
 


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