Am 3. März hat die Bundesregierung auf die Anfrage der Bundestagsfraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ zur Einfuhr von Jagdtrophäen geschützter Arten geantwortet.
Die Antwort enthält wenig Überraschendes. Das ist auch nicht verwunderlich, stellen doch die Grünen diese Fragen jedes Jahr. Die Antworten und die aktuellen Einfuhrdaten des letzten Jahres werden von der grünen Partei und den ihr verbundenen NGOs für Aktivitäten und Kampagnen gegen die Jagd in Afrika verwendet. Schließlich will „Bündnis 90/Die Grünen“ laut neuem Parteiprogramm die „Trophäenjagd“ abschaffen.
An verschiedenen Stellen in den Antworten hält die Bundesregierung fest, dass nachhaltiger Jagdtourismus zum Erhalt von Arten beiträgt. Als ein Beispiel wird die Elefantenjagd im Selous genannt, wie eine Mission der wissenschaftlichen CITES-Behörden der EU nach Tansania im August 2016 feststellte.
Trophäenjagd spielt in den Naturschutzprogrammen einiger Länder eine wichtige Rolle (Quelle: Archiv Baldus)
Trophäeneinfuhren sind gut kontrolliert. Im Falle von Einfuhren genehmigungspflichtiger Arten wird eine Einzelfallprüfung unter Berücksichtigung sämtlicher verfügbarer Informationen durchgeführt. Liegen belastbare Informationen über illegale Jagdpraktiken oder rückläufige Bestände vor, können diese als Grundlage für eine negative Entscheidung dienen.
Die Bundesregierung hält fest: „Gut regulierte und überwachte Trophäenjagd spielt in den Naturschutzprogrammen einiger Länder eine wichtige Rolle. Hauptursachen für den Artenverlust weltweit sind der Verlust und die fortschreitende Zerstörung von Lebensräumen. Trophäenjagd schafft in vielen Fällen Anreize für Regierungen und private Landeigentümer*innen, Gebiete als Wildgebiete zu erhalten und dort Schutzmaßnahmen zu finanzieren, einschließlich Maßnahmen gegen Wilderei. Der Fototourismus stellt eine weitere Nutzungsform da, scheint aber bislang nicht dieselben monetären Erträge zu erzeugen und in der Praxis nicht überall realisierbar zu sein.“
Offenbar sucht man dennoch an Alternativen zur Jagd, denn es heißt in der Antwort auch: „Grundsätzlich wäre eine Initiative zu begrüßen, in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung alternative Nutzungsformen zu identifizieren und zu etablieren, die sowohl den Schutz der Lebensräume als auch die Akzeptanz gegenüber den wildlebenden Arten zum Ziel haben.“
Dramatisch ist die geringe Anzahl der 2020 eingeführten Trophäen. So wurden beispielsweise im letzten Jahr nur insgesamt 19 Exemplare der höchsten Schutzstufe aus Afrika eingeführt, z.B. ein Breitmaulnashorn aus Namibia, drei Geparden und elf Leoparden. Da wird deutlich, dass die deutschen Jägerinnen und Jäger nicht reisen konnten. Bedenken muss man noch, dass viele der importierten Trophäen schon vor zwei Jahren erlegt wurden. Das alles ist eine Katastrophe für die Naturschutzverwaltungen dort. Ihnen fehlt jetzt das Geld für die nötigsten Aufgaben, vor allem die Wildereibekämpfung. Im Vergleich zu der Zahl der Tiere, die dabei der Natur entnommen werden, ist die legale Auslandsjagd völlig unbedeutend.
rdb