Laser-Entfernungsmesser im Vergleich

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Die genaue Schussentfernung ist wichtig bei weiten Schüssen, die über die GEE der Patrone hinausgehen, um den Haltepunkt entsprechend zu korrigieren. Im fremden Gelände und ohne feste Vergleichspunkte ist es nicht einfach, die Distanz bis zum Ziel zu schätzen.

Die genaue Schussentfernung ist wichtig bei weiten Schüssen, die über die GEE der Patrone hinausgehen, um den Haltepunkt entsprechend zu korrigieren. Im fremden Gelände und ohne feste Vergleichspunkte ist es nicht einfach, die Distanz bis zum Ziel zu schätzen.
Die genaue Schussentfernung ist wichtig bei weiten Schüssen, die über die GEE der Patrone hinausgehen, um den Haltepunkt entsprechend zu korrigieren. Im fremden Gelände und ohne feste Vergleichspunkte ist es nicht einfach, die Distanz bis zum Ziel zu schätzen.
Von Norbert Klups
Schon eine Fehleinschätzung von 60 bis 70 Metern kann je nach Wildart zu einem Fehlschuss oder einer Nachsuche führen.
 
Besonders der Auslandsjäger, der unter ungewohnten Bedingungen auf fremde Wildarten jagt, ist auf eine möglichst präzise Ermittlung der Schussdistanz angewiesen. Wer sich nicht auf das eigene Augenmaß oder die Fähigkeiten des Jagdführers verlassen will, kann die Schussentfernung auch messen. Dazu muß zwar ein Entfernungsmesser mitgeführt werden, aber dafür ist man auch vor Überraschungen sicher.
 
Entfernungsmessgeräte sind nichts Neues. Bisher wurden für den zivilen Gebrauch hauptsächlich sogenannte Schnittbild-Entfernungsmesser angeboten, die heute recht preiswert zu haben sind. Dafür sind sie aber nicht nur umständlich in der Handhabung, sondern mit zunehmender Entfernung auch nicht sonderlich präzise.
 
Es müssen hier mindestens zehn Prozent Abweichung je nach Gerätetyp einkalkuliert werden.
 
Auf die Einbeziehung eines Schnittbild-Entfernungsmessers in den Vergleichstest wurde daher nach einigen Versuchen mit so einem Gerät verzichtet.
 
Präzise und schnell
 
Wesentlich genauer, und dazu noch ganz einfach zu handhaben, sind Entfernungsmesser, die mit einem Laserstrahl auf Knopfdruck die genaue Distanz ermitteln. Solche High-Tech-Geräte waren lange Zeit nur dem Militär vorbehalten und meistens in Fahrzeugen eingebaut. Durch die moderne Mikroelektronik wurden diese Entfernungsmesser aber immer kleiner und auch preiswerter.
 
Firmen wie Leica, Bushnell, Tasco und Swarovski haben für den zivilen Gebrauch mittlerweile Laser-Entfernungsmesser entwickelt, die wie ein Fernglas gehandhabt werden können und auch nicht viel größer sind. Der Aufbau ist unterschiedlich. Während das Swarovski , das Tasco und das Bushnell reine Entfernungsmesser sind und dem Betrachter durch die monokulare Bauweise kein plastisches Bild liefern, ist das Leica Geovid auch ein vollwertiges Doppelglas mit den optischen Daten 7×42.
 
Für den Vergleichstest wurden das Swarovski, das Bushnell und das Leica ausgewählt. Alle Geräte standen uns für einen längeren Zeitraum zum Testen zur Verfügung und wurden vorwiegend bei Jagden im Ausland eingesetzt und miteinander verglichen.
 
Wie funktioniert so ein Gerät?
 
Diese High-Tech-Messgeräte sind angefüllt mit verwirrender Elektronik, und der Messvorgang ist ziemlich kompliziert. Vereinfacht ausgedrückt, besteht ein Laser- Entfernungsmesser aus einer Sende- und Empfangsoptik sowie einer Zeitmesseinrichtung. Der Lichtimpuls eines Lasers wird ausgesandt, vom anvisierten Objekt reflektiert und vom Gerät wieder aufgefangen. Die Zeitspanne zwischen Senden und Empfangen wird gemessen, und daraus errechnet sich die Entfernung bis zum Ziel.
 
Der Messbereich beginnt bei 20 oder 25 Metern und endet bei etwa 1000 Metern. Unter besonders guten Bedingungen sind sogar weitere Messungen möglich. Alle Geräte sind mit einer sogenannten Nahbereichsunterdrückung ausgestattet. Dadurch wird verhindert, dass Äste oder Zweige direkt vor dem Benutzer das Ergebnis verfälschen. So kann der Jäger auch aus der Deckung von Sträuchern oder Büschen heraus sein Ziel anmessen und muß nicht ins Freie treten.
 
Der Messvorgang dauert etwa, je nach Gerätetyp und Entfernung, zwischen 0,3 und drei Sekunden. Die korrekte Messung ist von der Entfernung, dem angemessenen Objekt, den Witterungsbedingungen und der Handruhe des Benutzers abhängig.
 
Helle, große Objekte reflektieren den Messstrahl besonders gut, und der Winkel des angemessenen Objekts ist für die Menge des reflektierten Lichts maßgeblich. Die Messdistanz ist auch von den atmosphärischen Bedingungen abhängig. Dunst ist ungünstig und verkürzt die Reichweite beträchtlich. Auch Regen stört.
 
Sehr wichtig ist auch die ruhige Lage des Messgerätes. Um möglichst viele der im engen Winkel ausgesandten Messimpulse wieder aufzufangen, muß das Gerät möglichst ruhig gehalten werden. Trotz der kurzen Messzeit kommt diesem Punkt größte Bedeutung zu. Wird der Entfernungsmesser auf einem Stativ befestigt (Normanschluss ist bei allen Geräten vorhanden) oder nur auf das Autodach gelegt, können wesentlich größere Entfernungen ermittelt werden. Je weiter gemessen wird, desto deutlicher wirken sich die Störquellen aus.
 
Das Leica Geovid BD
 
Von der Firma Leica stand das Modell Geovid BD zur Verfügung. Ein Fliegengewicht ist es nicht gerade, doch in Anbetracht der komplizierten Elektronik halten sich Gewicht und Abmessungen noch im vertretbaren Rahmen. Mit 1490 Gramm läßt sich das Geovid BD noch ganz gut um den Hals tragen. Schließlich ist ein Dämmerungsglas mit den Daten 8×56 auch nicht viel leichter. Beim Beobachten ist das hohe Gewicht sogar von Vorteil, weil das Glas sehr ruhig liegt. Beim Pirschen war es anfangs zwar etwas lästig, doch nach einer kurzen Eingewöhnungsphase störte es nicht mehr sonderlich.
 
Das Geovid hat keinen Mitteltrieb zum Regulieren der Schärfe, sondern jedes Okular wird einzeln justiert. Im praktischen Jagdbetrieb zeigte sich dieses optische System von seiner besten Seite. Einmal eingestellt, musste kaum nachreguliert werden. Zwischen 12,5 Metern bis unendlich wurde alles scharf abgebildet. Beim Pirschen, wenn plötzlich Wild auftaucht, steht sofort ein klares Bild zur Verfügung, ohne erst lange am Glas schrauben zu müssen.
 
Lediglich bei einbrechender Dunkelheit war eine Korrektur notwendig.Auflösungsvermögen, Kontrast, Farbtreue und Randschärfe sind, wie bei den anderen Leica Ferngläsern auch, absolute Spitzenklasse. Hier unterscheidet sich das Geovid BD nicht von einem herkömmlichen Doppelglas der Firma Leica.
 
Das Geovid hat keine Hülsenbrücke wie ein herkömmliches Fernglas, sondern besteht aus einem einteiligen Gehäuse. Es kann also nicht geknickt werden, um den Augenabstand zu verändern. Um den Augenabstand zu justieren, kann der Abstand der Okulare über einen Drehknopf an der Unterseite des Gehäuses verändert werden. Der Knopf ist genügend schwergängig, um einer unbeabsichtigten Verstellung dauerhaft zu widerstehen. Die Okulare sind, wie bei Leica üblich, mit herausschiebbaren Augenmuscheln ausgestattet, die auch dem Brillenträger das volle Sehfeld erschließen.
 
Die Bedienung des Entfernungsmessers ist sehr einfach. Zunächst wird eine der beiden Drucktasten auf der Oberseite des Gehäuses gedrückt, und im Sehfeld erscheint ein rotes, quadratisches Messfeld. Dieses Quadrat wird auf das gewünschte Ziel gerichtet, und nach einem zweiten Tastendruck erscheint darunter die Entfernung als rote Zahl in Metern.
 
In der Praxis zeigte sich, dass es bei Entfernungen unter 400 Metern kaum zu Fehlmessungen kommt. Bis 600 Meter war es notwendig, die Geräte sehr ruhig zu halten oder abzustützen. Meist musste mehrmals gemessen werden, bis die Zahl im Sehfeld erschien. Fehlmessungen werden mit drei Strichen angezeigt. Um Objekte über 600 Meter anzumessen, war eine feste Auflage erforderlich, und die angepeilten Gegenstände mussten von entsprechender Größe sein. Die Jagdhütte oder der davor abgestellte Geländewagen waren groß genug – ein Stück Wild aber zu klein. Hier spielt aber wohl auch das Wetter eine wesentliche Rolle.
 
Das Geovid wurde während einer Jagdreise nach Schottland oft starkem Regen ausgesetzt, hatte beim Anpirschen von Wild in deckungsloser Landschaft auch schon mal intensiven Bodenkontakt, lag oft stundenlang auf der Ablage des rüttelnden Geländewagens und wurde ständig als Gewehrauflage missbraucht. Wasser drang nicht ein, und in den Okularen zeigte sich abends im warmen Quartier noch nicht einmal Beschlag. Die Gummiarmierung ist sehr unempfindlich, verkratzt kaum und läßt sich leicht reinigen. Nässe und ein kräftiger Stoß können dem Geovid kaum etwas anhaben.
 
Das Swarovski RF 1
 
Mit 1090 Gramm und den Abmessungen 15 x 12 x 6 Zentimeter (LängexBreitexHöhe) ist das Swarovski-Gerät wesentlich kompakter und leichter als das Geovid. Der Grund liegt im monokularen Aufbau. In die linke Hälfte des RF 1 wurde ein monokulares Fernglas mit sechsfacher Vergrößerung und 24 Millimeter Objektivdurchmesser installiert. Alle Glas/Luftflächen sind mit der Swarotop-Mehrschichtvergütung versehen.
 
Der Messstrahl wird über ein Spiegel- und Prismensystem durch das Monokular ausgesandt, vom anvisierten Ziel reflektiert und vom Objektiv auf der rechten Geräteseite wieder aufgefangen. Von dort gelangt er über einen Spiegel zur Messzelle. Die errechnete Entfernung in Metern erscheint dann im Prismensystem des Monokulars. Die Messzeit beträgt etwa eine bis drei Sekunden. Fehlmessungen werden mit der Zahl 999 angezeigt.
 
Ähnlich wie beim Geovid dienen vier quadratisch angeordnete rote Balken als Zielhilfe. In ihrer Mitte liegt das Messfeld. Der Messbereich reicht bis etwa 1000 Meter bei optimalen Bedingungen. Die Bedienung über Drucktasten ist sehr einfach. In der Praxis zeigte sich, dass auch das RF 1 Entfernungen bis etwa 400 Meter auch unter schwierigen Witterungsbedingungen und trotz Handunruhe sicher mißt. Darüber hinaus ist es erforderlich, das Gerät sehr ruhig zu halten. Über 600 Meter müssen optimale Bedingungen herrschen, und das RF 1 sollte aufgelegt werden.
 
Der Schutz gegen Spritzwasser und die Stoßfestigkeit ist gut, auch wenn das RF 1 nicht so solide wirkt wie das Geovid. Etwas schwach ist die nur sechsfache Vergrößerung des Fernglases. Auch 24 Millimeter Objektivdurchmesser sind für den Jagdbetrieb zu wenig. Um die Mitnahme eines zusätzlichen Doppelglases kommt der Jäger beim Einsatz des RF 1 kaum herum. Das trübt natürlich die Freude am geringen Gewicht des Swarovski-Entfernungsmessers erheblich.
 
Bushnell Yardage Pro 400
 
Das Yardage, bisher als Lytespeed im Handel, arbeitet wie das RF 1 von Swarovski monokular. Ein solches System ist zwar weniger komfortabel, aber bedeutend billiger in der Herstellung. Beim Yardage wird das besonders deutlich. Zu einem Verkaufspreis von 699 Mark ist es ein echter Preisbrecher, verglichen mit den anderen beiden Testkandidaten.
 
Zwei Bedientasten hat das Gerät. Rechts ist der Auslöser, mit dem das Gerät auch eingeschaltet wird, und links eine „Mode-Taste“, mit der verschiedene Einstellmöglichkeiten vorgewählt werden können.
 
Der Messvorgang ist sehr einfach. Das anzumessende Objekt wird mit dem eingespiegelten Fadenkreuz, das sichtbar wird, sobald das Yardage eingeschaltet ist, anvisiert, und dann muß lediglich der Bedienknopf gedrückt werden. Die Entfernung wird in Metern oder Yards angezeigt.
 
Um zwischen Meter und Yard wählen zu können, muß die Mode-Taste für etwa fünf Sekunden gedrückt werden. Die letzte Einstellung wird gespeichert. Über dem Zielfadenkreuz sieht der Benutzer zehn kleine Quadrate, über denen sich der Schriftzug „Target-Quality“ befindet. Hier kann abgelesen werden, ob das anvisierte Objekt die Messstrahlen gut reflektiert. Je höher die Menge der reflektierten Strahlen, desto mehr Quadrate werden von links nach rechts ausgefüllt. So ist es möglich, bei schwierig zu messenden Objekten den best reflektierenden Punkt zu finden, indem man quer über das Objekt fährt.
 
Nach dem Messvorgang sieht der Benutzer nicht nur die Entfernung, sondern manchmal auch den Schriftzug „Precision“. Das bedeutet nach Herstellerangabe, dass die Entfernung mit einer Genauigkeit von plus-minus einem Meter gemessen wurde. Fehlt diese Angabe, kann die Abweichung bis zu +/- drei Meter betragen.
 
Die übliche Maximalreichweite beträgt etwa 400 Meter. Abhängig ist das von der Reflexionsqualität des anzumessenden Objektes und den Umweltbedingungen. Ein Objekt muß mindestens 16 Meter entfernt sein. Um sich besonderen Situationen anpassen zu können, bietet das Yardage vier Einstellmöglichkeiten, die über die Mode-Taste gewählt werden. Jedes Drücken des Mode-Knopfes bewegt die Einstellung um einen Schritt weiter.
 
1.Standard: Die übliche Stellung bei durchschnittlich reflektierenden Objekten und typisch für die meisten Situationen. Im Display ist jetzt keine Anzeige sichtbar.
 
2. „Refl“: Bedeutet Reflective und wird bei besonder gut reflektierenden Objekten benutzt. Dadurch erhöht sich die Reichweite auf 999 Meter.
 
3. „Rain“: Niederschlag wie Regentropfen oder Schneeflocken können die Strahlen reflektieren und das Ergebnis verfälschen. Bei der Einstellung „Rain“ werden die vom Niederschlag reflektierten Strahlen unterdrückt und so ein echtes Messergebnis erreicht. Bei dieser Einstellung können jedoch Objekte unter 65 Meter nicht angemessen werden.
 
4. „115“: Diese Einstellung wird benutzt, um Reflexionen von Objekten, die weniger als 115 Meter vom Messgerät entfernt sind, zu unterdrücken. Gedacht für Messungen durch Gebüsch und Bäume zu einem weiter entfernten Objekt.
 
Das Yardage verlangt vom Benutzer etwas mehr als die beiden anderen, die beide nur über einen Knopf und eine Einstellung verfügen. Das Display ist durch die verschiedenen Anzeigen zwar ziemlich gefüllt, aber noch übersichtlich. Die Anzeige „Target Quality“ erwies sich als praktisch, um den besten Messpunkt herauszufinden. Mehrere Messversuche lassen sich so oft vermeiden. Wird die Entfernung nicht richtig gemessen, bleibt die Anzeige einfach leer.
 
Messgenauigkeit der Geräte
 
Hier zeigte sich die Präzision der Lasertechnik und der heutigen Elektronik. Wurde mit den Geräten vom gleichen Standpunkt das gleiche Objekt angemessen, stimmte bei jagdlichen Entfernungen bis etwa 400 Meter auch die angezeigte Entfernung fast auf den Meter überein. Getestet wurde mittels Messtischblätter, die die Entfernung zwischen zwei Punkten auf den Meter genau angeben, und auf dem Schießstand auf der 100-, 200- und 300-Meterbahn. Hier konnte keines der Testgeräte Vorteile verbuchen.
 
Bei der Reichweite zeigte das Geovid von Leica seine Überlegenheit. Bis knapp über die 1000-Meter-Marke waren genaue Messungen möglich. Das Swarovski RF 1 reichte bis gut 600 Meter, was für den Jagdbetrieb aber völlig ausreichend ist. Bis zu dieser Distanz ließ sich auch das Bushnell gut einsetzen, benötigt aber bei Messungen über 400 Meter oft mehrere Versuche, bis ein Ergebnis vorliegt. Vereinzelt gelangen im Modus „Refl“ zwar auch Messungen bis über 800 Meter, doch kam es hier zu so vielen Fehlmessungen, dass der Benutzer oft genervt aufgab.
 
Der Benutzer sollte sich auf Messungen im 400-Meter-Bereich beschränken. Hier arbeitet das Gerät sicher und zuverlässig. Bushnell hat ein zweites Gerät mit der Bezeichnung Yardage Pro 800 im Programm, dass sichere Meßungen bis 800 Meter erlauben soll. Dieses Gerät ist aber mit 1199 Mark fast doppelt so teuer wie das Testgerät.
 
Auch bei der optischen Leistung liegt das Leica klar vorn, schließlich ist es ein vollwertiges Fernglas. Die beiden monokularen Geräte können hier nicht mithalten, wobei die sechsfache Optik des Swarovskis der nur vierfachen des Bushnells noch ein Stück überlegen ist. In der Dämmerung ist das Bushnell nur noch sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Aber was man nicht sieht, kann man auch nicht messen. Auf jeden Fall muß beim Swarovski und beim Bushnell noch ein Doppelglas mitgeführt werden.
 
Robustheit und Gewicht
 
Das Leica hat ein sehr robustes gummiarmiertes Druckgussgehäuse und ist auch wasserdicht. Es verträgt genau so viel wie ein herkömmliches Fernglas. Dafür wiegt es aber auch gut 1,5 Kilogramm. Ebenfalls sehr stabil ist das umschäumte Gehäuse des RF 1 von Swarovski. Es verträgt auch einen derben Stoß problemlos und ist spritzwassergeschützt. Mit einem Gewicht von gut einem Kilogramm ist es um ein Drittel leichter als das Leica Geovid.
 
Ein absolutes Leichtgewicht mit nur 430 Gramm ist das Yardage von Bushnell. Dafür ist der leichte Kunststoffkörper aber auch entsprechend empfindlich. Ins Wasser fallen sollte das Gerät möglichst nicht, und es als Gewehrauflage zu benutzen, empfiehlt sich auch nicht gerade.
 
Wer ist der Sieger?
 
Eine Frage, die nicht einfach zu beantworten ist, denn hier ist wohl auch der Preis von Bedeutung. Rein nach den Punkten Reichweite, Messgenauigkeit, optische Leistung und Verarbeitung hat das Leica Geovid klar die Nase vorn. Dafür sind aber immerhin 4 998 Mark fällig.
 
Das Swarovski RF 1 ist mit 5580 Mark sogar noch teurer und hat als Vorteil lediglich 500 Gramm weniger Gewicht und kleinere Abmessungen zu bieten. Dafür muß der Benutzer aber noch ein Doppelglas erwerben und mitführen. Unter dem Strich bleibt da kaum etwas, was für das Swarovski spricht.
 
Diese Nachteile hat zwar auch das Bushnell, dafür kostet es aber nur 699 Mark, und das ist schon ein gewaltiger Unterschied zu den deutschen und österreichischen Konkurrenzprodukten. Dazu ist es so leicht, dass es am Gürtel nicht stört.
 
Wer ein leichtes und handliches Gerät will, wird das Geovid meiden und zwischen dem Swarovski und dem Yardage wählen. Das Swarovski ist zweifellos das robustere, optisch und qualitativ bessere Gerät, dafür aber auch extrem teuer. Für den Dauergebrauch ist es sicher vorzuziehen, und bei Einsätzen unter extremen Bedingungen ist es dem Yardage haushoch überlegen.
 
Wer nur gelegentlich einen Entfernungsmesser benötigt und sich auf die jagdlich relevanten Entfernungen bis 400 Meter beschränkt, bekommt mit dem Yardage ein preiswertes und messgenaues Gerät. Die in der Dämmerung untaugliche Optik und das nicht sehr stabile Gehäuse muß man bei diesem Preis ganz einfach akzeptieren.
 
Das Geovid bietet Entfernungsmesser und hochwertiges Fernglas in einem und zeigt keine Schwächen. Der Preis ist zwar hoch, doch dafür bekommt der Käufer des Geovid auch erstklassige Qualität.
 
Technik auf einen Blick
 
Leica Geovid BD
  • Typ: Fernglas
  • Vergrößerung: 7fach
  • Eintrittspupille: 42 mm
  • Austrittspupille: 6 mm
  • Abstand der Austrittspupille: 18,5 mm
  • Sehfeld: 120 m/1000 m
  • Prismentyp: Porro
  • Dämmerungszahl: 17,5
  • Höhe: 217 mm
  • Breite: 177,5 mm
  • Tiefe: 80,5 mm
  • Gewicht: 1490 g
  • Entfernungsmesser:
  • Messbereich: von 25 m bis etwa 1000 m
  • Genauigkeit: +/-1 m (Werksangabe)
  • Messzeit: max. 0,3 Sekunden
  • Energieversorgung: 6 Volt Lithium-Batterie
  • Kapazität: etwa 1000 Messungen
  • Preis: 4998 Mark
Swarovski RF 1
  • Typ: Fernglas
  • Vergrößerung: 6fach
  • Eintrittspupille: 24 mm
  • Austrittspupille: 4 mm
  • Sehfeld: 130 m/1000 m
  • Prismentyp: Porro
  • Entfernungseinstellung: Einzelokulareinstellung +/-4 Dioptrien
  • Dämmerungszahl: 12
  • Höhe: 150 mm
  • Breite: 120 mm
  • Tiefe: 60 mm
  • Gewicht: 1090 g
  • Entfernungsmesser:
  • Messbereich: von 20 m bis etwa 1000 m
  • Genauigkeit: +/-2 m (Werksangabe)
  • Messzeit: 1 – 3 Sekunden
  • Energieversorgung: 6 1,5 Volt-Batterien
  • Kapazität: etwa 2000 Messungen
  • Preis: 5580 Mark
Bushnell Yardage Pro 400
  • Typ: Fernglas
  • Vergrößerung: 4fach
  • Eintrittspupille: 20 mm
  • Austrittspupille: 5 mm
  • Sehfeld: 110 m/1000 m
  • Prismentyp: Porro
  • Entfernungseinstellung: keine
  • Dämmerungszahl: 8,9
  • Höhe: 143 mm
  • Breite: 123 mm
  • Tiefe: 68 mm
  • Gewicht: 430 g
  • Entfernungsmesser:
  • Meßbereich: von 16 m bis etwa 800 m
  • Genauigkeit: +/-1 m (Werksangabe)
  • Meßzeit: 1 – 3 Sekunden
  • Energieversorgung: 9 Volt Blockbatterie
  • Kapazität: etwa 1800 Messungen
  • Preis: 699 Mark
Prüfkriterien Leica Geovid – Swarovski – Yardage
  • Optische Leistung hervorragend – gut – mäßig
  • Bedienkomfort gut – gut – gut
  • Verarbeitung sehr gut – gut – mäßig
  • Messgenauigkeit bis 400 Meter sehr gut – sehr gut – sehr gut
  • Messgenauigkeit bis 600 Meter sehr gut – gut – brauchbar
  • Messgenauigkeit bis 800 Meter gut – nur bei guten Bedingungen – unbrauchbar
  • Gewicht und Abmessungen sehr hoch – akzeptabel – sehr gut
  • Preis hoch, aber vollwertiges Fernglas – sehr hoch – niedrig
Claude Morerod 

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