Namibia: Scharfe Kritik am CITES-System

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Bei der Eröffnung einer nationalen Konsultation über den Schutz und das Management der Elefanten in Namibia verurteilte Umweltminister Pohamba Shifeta mit scharfen Worten das CITES Handelsverbot für Elfenbein.

Alter Elefantenbulle im nördlichen Namibia: Das Land hat gesunde und wachsende Bestände. Es geht nicht an, dass über deren Nutzung Tieraktivisten und Länder ohne Elefanten entscheiden können. (Quelle: Archiv Baldus)

Die Toleranz Namibias gegenüber dem anhaltenden Verbot des Elfenbeinhandels werde auf eine harte Probe gestellt. Die Elefanten-Population sei gesund und wachse weiter an. Die nationalen Bemühungen Namibias würden durch die Entscheidungen des multilateralen Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen jedoch behindert.

Die fünf Länder des südlichen Afrikas, nämlich Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe hatten im letzten Jahr beantragt, das weltweite Verbot des Elfenbeinhandels für ihre Länder aufzuheben. Immerhin leben dort zwei Drittel der Elefanten Afrikas. Die Mehrheit der Unterzeichnerstaaten auf der CITES-Vollversammlung hatte sich jedoch gegen jede Lockerung ausgesprochen. Diese Entscheidung sei wesentlich von Tierrechtsgruppen beeinflusst worden.

Shifeta sagte, dass Elefanten eine hochgeschätzte natürliche Ressource Namibias sind, die zum Wohle der Gemeinden genutzt werden kann. „Elefanten sind Teil der natürlichen Ressourcen Namibias, über die wir die volle Souveränität haben, und es gibt eine Grenze dafür, wie viel Einmischung von außen wir bei der Nutzung dieser Ressource akzeptieren werden. Namibia befürworte einen kollektiven Ansatz bei der Regulierung des internationalen Handels, „aber letztlich müssen wir im Interesse des Naturschutzes und der Landbevölkerung handeln“.

Im südlichen Afrika werden mehrere hundert Tonnen Elfenbein in staatlichen Depots gelagert. Dies verursacht auch erhebliche Kosten. Die Länder zweifeln zunehmend ein System an, bei dem Tieraktivisten und Staaten ohne Elefanten über die Köpfe der Afrikaner hinweg entscheiden. CITES muss bald einen Weg aus dieser Sackgasse finden, wenn man verhindern will, dass afrikanische Staaten aus der Konvention aussteigen.

rdb

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