Die Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit haben in Windhuk mitgeteilt, dass in den Regionen Kunene und Sambesi mindestens 115 Menschen an Milzbrand erkrankt sind.
Vorher waren 39 an dieser Krankheit verendete Flusspferde gefunden worden. Mit der stark ansteckenden und für Mensch und Tier hoch gefährlichen Krankheit hatte sich auch Vieh infiziert. Seit dem 25. September sind allein in dem Dorf Otjitanga 68 Schafe und Ziegen gestorben. Über Kontakt mit den Nutztieren oder Fleischkonsum infizierten sich dann die Menschen. Es kann mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet werden.
Anthrax wird häufig über Flusspferde übertragen, vor allem wenn die Bestände lokal zu hoch sind (Foto: Rolf D. Baldus)
Die namibische Regierung hat inzwischen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung einzuschränken. Auf den Menschen wird Milzbrand oder Anthrax nur von Tieren übertragen. Die Milzbrand-Bakterien können auch als Bio-Waffe eingesetzt werden.
Die ansonsten extrem seltene Erkrankung tritt im südlichen Afrika besonders häufig und immer wieder bei Konzentrationen von Flusspferden auf. Deswegen wollte Sambia diese Dickhäuter kürzlich bejagen lassen, um lokale Überpopulationen abzubauen. Die Aktivisten der englischen “Born Free”-Stiftung diffamierten dies jedoch als angeblich reinen Vorwand für Trophäenjagd. Darauf fielen sogar renommierte deutsche Tageszeitungen herein, die – wie so oft – die Argumentation ungeprüft übernahmen. Die Tier-Aktivisten entfesselten eine Kampagne, die schließlich dazu führte, dass die sambische Regierung ihre Pläne entnervt aufgab. Zum zweiten Mal haben die Tierrechtler damit in Sambia einen Abschuss von Hippos zur Vermeidung von Anthraxerkrankungen verhindert.
Auch dieses Beispiel zeigt, dass die Tierrechtsbewegung sich zwar angeblich für die Tierwohlfahrt einsetzt, ihr das Wohlergehen der Menschen aber völlig schnuppe ist.
rdb