Nepal: Tiger töten drei Frauen

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Innerhalb von fünf Tagen haben Tiger drei Frauen getötet. Das berichtet die Times of India.

Ein indischer Tiger auf der Pirsch (Quelle: Bodo Meier/Archiv Baldus)

Die Angriffe erfolgten in der Nähe der nepalesisch-indischen-Grenze. Eines der Opfer hatte zusammen mit anderen Frauen im „Dudhwa Tiger Reservat“ Feuerholz gesammelt. Die Frauen waren dabei nur einen Kilometer tief in das Reservat vorgedrungen. Das ist zwar verboten, die arme Landbevölkerung hat jedoch vielerorts nach Einrichtung von Schutzgebieten kaum eine Alternative.

Die beiden anderen Frauen traf es 50 km entfernt. Sie befanden sich nicht in einem Naturschutzgebiet, sondern auf Dorfland. Die Behörden haben die Dörfer nunmehr auf „höchste Alarmstufe“ gesetzt, wie es heißt. Man fürchtet weitere Attacken.

Während es im benachbarten Indien etwa 3.000 Tiger gibt, beträgt ihre Zahl in Nepal annähernd 360 Stück. Ihre Zahl hat sich damit seit dem Tiefpunkt im Jahre 2009 verdreifacht. Der WWF, von dem diese Zahlen stammen, sieht deshalb „Grund zum Jubeln“. Die Bevölkerung vor Ort sieht dies wahrscheinlich anders.

Abgesehen von einer wirksamen Bekämpfung der Wilderei spielt die Zusammenarbeit mit den Gemeinden in Tigergebieten eine Schlüsselrolle für Nepals Schutzerfolg, so der WWF. Professionelle Wildhüter würden von gemeindebasierten Einheiten unterstützt. Um Konflikten vorzubeugen, seien Entschädigungsregelungen für getötetes Vieh eingeführt und die Abhängigkeit von Brennholz aus den Nationalparks verringert worden.

rdb

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