Neue Top Umweltschützerin der UN

1430

Inoffiziell verlautet aus dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York, dass UN-Generalsekretär Guterres die Dänin Inger Andersen (60) als neue Chefin des in Nairobi ansässigen Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) vorgesehen hat.

Sie muss jetzt allerdings noch von der UN-Generalversammlung bestätigt werden. Gutteres will mehr Frauen auf UN-Chefposten, und die Zustimmung der Vollversammlung wird nur als Formsache angesehen.

Die Ökonomin mit wenig Erfahrung im Naturschutzbereich ist seit drei Jahren Generaldirektorin der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Zuvor hatte sie bei der Weltbank und den Vereinten Nationen Karriere gemacht.

Die Zustimmung der Vollversammlung gilt als reine Formsache. Die Dänin Inger Andersen dürfte neue UNEP-Chefin werden (Foto: IUCN)

Beobachter am Sitz der IUCN in Gland/Schweiz beurteilen ihre Führung der IUCN kritisch. Sie sei für den Bedeutungsverlust der IUCN in den letzten Jahren mit verantwortlich. Besonders angelastet werden ihr das Fehlen einer klaren Naturschutzagenda, ausbleibende Sanierung der Finanzen und generell ein Niedergang der Unternehmenskultur aufgrund mangelnder Führung. Besonders absurd für IUCN, die dem Prinzip der nachhaltigen Nutzung der Natur verpflichtet ist: In ihre Ägide fällt der Beitritt von „animal welfare“ Organisationen, wie der britischen „Born Free“-Stiftung, die nachhaltige Nutzung der Natur, vor allem der frei lebenden Wildtiere, klar ablehnen und bekämpfen.

Notwendig geworden war die Neubesetzung, weil der bisherige Amtsinhaber, der Norweger Erik Solheim, nach einem Finanzskandal zurücktreten musste. Innerhalb von 22 Monaten hatte er allein Reisekosten in Höhe von einer halben Million Euro zu verantworten. Eine UN-Finanzprüfung hatte der UNEP „eine Kultur fehlender Kontrollen und mangelhafter Berücksichtigung der Finanzvorschriften“ attestiert.

Der deutsche Vorschlag zur Neubesetzung fiel durch. Die Bundesregierung hatte die Bewerbung des Ex-NABU Chefs und jetzigen Umwelt-Staatssekretärs Jochen Flasbarth unterstützt.

rdb

ANZEIGEAboangebot